Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1820. (15)

bemuhen, als auch um ungegründete Rekla- 
matlonen zu beseitigen, zu folgender oͤffent- 
sshen Bekanntmachung. 
Der neue Bau besteht: 
1) aus der von Martin Plantsch 
und Hartsesser, den beiden Grün- 
dern, bletz zu Gunsten armer Studl- 
renden gemachten Hauptstiftung; 
) aus mehreren kleinen, theils fär Arme, 
tbeils für Familien vermachten kegaten, 
wesche nach dem Willen der Stifter dem 
Martinianum inkorporirt wurden; 
3) aus den größern Fiklerischen Fami- 
lien-Stipendium, welches zwar in der 
Rechnungsführung abgesondert, dem 
gokal und den Statuten nach aber mit 
dem Martinianum verelnigt ist. 
In Beziehung dieser drei Abthellungen will 
das Infpectorat auf folgende Punkte auf- 
merksam machen: 
I. In Betreff der Marklnianischen und 
der kleinern inkorporirten Armenstiftungen 
werden die von Martin Plantsch in sel- 
ner Stiftungs-Urkunde gebrauchten Worte 
am besten den Sinn der Stlftung erldutern; 
sie sünd übersetzt folgende: 
„ Weil das Collegium des heillgen Georgd 
„ und Martins eine Armenstiftung ist und 
P“ seyn soll, so kann nur verjenige Studi 
% rende in dasselbe ausgenommen werden, 
„ welcher weder aus eigenem Vermbgen 
u noch aus dem Vermögen seiner Bluts- 
, Verwandten eder Freunden zu Erlermug 
„% der Wissenschaften ährlich zwanzig 
„ Gulden aufbringen kann; diesen nur 
und keinen Andern will ich unter arm 
% verstanden wissen. Ich verwahre mich 
„„ ausbrücklich dagegen, daß auf irgend eine 
„ Verwendung und Empfehlung, woher sie 
„ auch kommen möge, Adellche und 
5. Reilche oder überhaupt solche, welche 
5“ für sich binreichenden Unterhalt haben, 
% als Stipendiaten aufgenommen wer- 
i den.“ 
In dem Sinne dleser Worte ist blos dieje- 
nige Restriction zu machen, welche die Zett 
von selbst berbeigefährt hat, nemlich daß des, 
was ehedessen 20 fl. leisteten, Csoviel rechnete 
man oor 300 Jahren zu einem jährlichen 
Kostgeld) jetzt kaum 160 fl. gewähren. Der 
Stum der Stelle wird mithlu der seon, daß 
derjenige arm zu nennen sey, welcher jähr- 
lich weder von sich noch von Eltern, Ver- 
wanden und Freunden 150 fl. aufzubringen 
wisse. 
Diese Stelle führt zu folgender Erklä- 
rung: 
1.) Wer sich kuͤnftighin um das Marti-
	        
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