werden kann, selbst dann nicht, wenn ganz ausserordentliche Ver-
hältnisse förderlich einwirken, und daß, wenn uns auch die Geschichte
von schönen Erfolgen sagt, die durch junge Truppen erlangt wor-
den sind, daraus doch nicht gefolgert werden darf, daß die
gesammte Wehrkraft eines Landes vorzugsweise aus möglichst
kurz geübten Truppen zusammenzusetzen sei.
Baron Closen hofft zwar, (S. 78) daß bei gehöriger Vor-
bildung der Jugend der Rekrut schon den Geist der Disciplin
und des Gehorsams mit sich bringen werde, gibt aber dennoch
zu, daß er jetzt häufig erst geweckt werden muß.
Wir nehmen von letzterem Zugeständnisse Akt und bestehen
eben darum um so fester auf einer längeren Uebungszeit, sind
jedoch weit davon entfernt, zu wollen, daß der Soldat seine
Zeit mit Müßiggang verbringe.
Vielmehr setzen wir ein wohl durchdachtes Uebungs-System
voraus, welches die Thätigkeit des ganzen Menschen stets in
Anspruch nimmt, so daß nicht nur die Gefahren, welche Baron
Closen aus dem längeren Verweilen des. Mannes in der Kaserne
befürchtet, beseitigt werden, sondern der Waffendienst eine Ver-
anstaltung zur Gewöhnung des Mannes an Ordnung, Rein-
lichkeit, Gehorsam und Thätigkeit wird, und dadurch zur Er-
höhung der Sittlichkeit der untern Volksschichten beitragen wird.
III.
Wir könnten Baron Closen an die Schlacht von Hangqu
im Jahre 1813 erinnern, wo unsere wackeren jungen bayeri-
schen Bataillone, da wo sie auf die französischen Garden trafen
G. B. in dem Lamboi Walde) einen harten Kampf zu bestehen
hatten, und wenn sie auch hiebei die alte bayerische Tapferkeit
bewährt und vollkommen Befriedigendes geleistet haben, doch
auch den Werth alter Truppen in vollem Maaße wirdigen
konnten; ziehen jedoch vor, ein Beispiel aufzusuchen, aus wel-
chem die stufenweise militärische Ausbildung und die befrie-
digenden Leistungen einer fremden Truppen-Abtheilung, welche