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valerie machte einen solchen Eindruck auf sie, daß diese jungen
Trupgsen, von panischem Schrecken befallen, die Gewehre weg-
warfen, Kanonen und Munitionswagen im Stiche ließen, und
nach dem Walde zu liefen, aus welchem sie gekommen waren,
ohne daß sie mehr zum Stehen gebracht werden konnten.
Im Verlaufe des für die preußischen Waffen so ehrenvollen
Treffens bei Hagelberg am 27. August rückte der preußische Ge-
neral von Puttlitz mit zwei kurmärkischen Landwehr-Bataillonen,
welche vor 5 Monaten neu formirt worden waren, auf einem
der wichtigsten Punkte des Schlachtfeldes vor, und da der Feind
sich am Rande des bis nahe an Hagelberg reichenden Belziger
Busches zeigte, so machte der General gegen denselben Front
und schickte die Tirailleure der beiden Bataillone vor. Der
Feind zog sich zurück, und die Tirailleure folgten in den Wald,
der ziemlich dicht und bergig ist. Sie drangen aber nicht tief
genug ein und zerstreuten sich nach beiden Seiten. Die beiden
Bataillone behielten die anfängliche Richtung ihrer Tirailleure
bei, in der Voraussetzung, sie vor sich zu haben. Nachdem sie
einen Berg im Walde erstiegen hatten, fanden sie unerwartet
am andern Abhange den Feind dicht vor sich aufmarschirt, wel-
cher sie mit einem starken Bataillonsfeuer empfing. Dieß ver-
breitete unter der neuen Landwehr, von welcher viele sogleich
todt niederstürzten, einen solchen Schrecken, daß beide Bataillone
umkehrten und zurückliefen.
Puttlitz eilte herbei und suchte die Ordnung wieder herzu-
stellen, aber ein dichter Haufen Flüchtlinge rannte in der Ver-
wirrung gegen das Pferd des Generals, so daß sich dieses über-
schlug, er selbst das Schlüsselbein brach und fortgebracht werden
mußte. Der Feind folgte nicht, unterließ seinen Vortheil zu
benützen, und die aufgelösten Bataillone gewannen dadurch Zeit,
sich vor dem Walde wieder zu ordnen.
Noch in dem nämlichen Treffen nahmen diese beiden Ba-
taillone an der Erstürmung des Dorfes Hagelberg wieder rühm-
lichen Antheil, und zeichneten sich durch den kühnsten Muth aus.