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16,000 Mann Linie nur 4 Monate
und 24,000 Mann Reserve sogar nur 6 Wochen
unter den Waffen gehalten worden sind, so können wir zu dieser
Infanterie das Vertrauen nicht fassen, daß sie unter allen Um-
ständen jene kriegerische Ausdauer, Ruhe und Hingebung be-
währen werde, wodurch in schwierigen Augenblicken allein der
Sieg errungen wird. Wir können sie also nicht als kriegstüch-
tig ansehen und müssen uns gegen die vorgeschlagene kurze Ab-
richtungszeit, wie groß auch die dadurch erzielten Minderkosten
sein mögen, mit allem Nachdrucke aussprechen.
IV.
Betrachten wir nun gegenüber der Heeres-Organisation,
welche Baron Closen für Bayern vorschlägt, in welcher Weise
man in Preußen die Erfahrungen des Jahres 1813 benützt hat,
um das Landwehr-Institut zu einer brauchbaren Grundlage der
Kriegsmacht des Staates zu machen.
Erinnern wir uns zuvörderst, daß heute jeder Preuße vom
Anfange des 21sten Lebensjahres bis zur Beendigung des 25sten
zum Dienste im stehenden Heere verpflichtet ist, in welchem
die Dienstzeit auf fünf Jahre festgesetzt ist. Hievon sind als
Abrichtungszeit für die Infanterie zwei Jahre, für die
übrigen Waffen drei festgesetzt, welche Zeit der Mann un-
ausgesetzt unter den Waffen gehalten wird.
Nach Abfluß dieser Abrichtungszeit wird der Mann in seine
Heimath beurlaubt, und gehört nun der Kriegs-Reserve an,
aus welcher die Linten-Truppen vom Friedens= auf den Kriegs-
fuß verstärkt werden.
Da demgemäß jährlich der dritte Theil der Linien-Armee
in die Reserve tritt, so wird dieser Abgang durch die Aushebung
der 20jährigen Jünglinge mittelst des Looses wieder ausgeglichen,
wobei bekanntlich eine Stellvertretung nicht gestattet est.
Der freiwillige Zugang ist zuläßig und zwar entweder auf
drei Jahre oder auf ein Jahr. Letztere Begünstigung wird nach