Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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Verhalten hat es auch bey den übrigen Privathütten, wenn 
die Einfuhr des ausländischen Vitriols mehr erschwerk 
würde. Unsere Hütten erzeugen alle Sorten von Vitriol, 
sogar den weißen (Zinkoitriol); selbe können das Inland 
nicht nur hinlänglich versehen, sondern sie könnten, wie 
früher, sogar einen bedeutenden Actiohandel damit trei- 
ben, wenn ihnen das Ausland nicht versperrt wire. Was 
die Güte und dessen Brauchbarkeit betrifft, so zeigt die 
gediegene Abhandlung des Fabrikanten und Chemikers 
Kurrer in Augsburg (Kunst= und Gewerbslatt 1879. 
St. 10 und 2y.) gründlich nach, daß der inländische 
Vitriol dem ausländischen in der Anwendung vollkommen 
gleich komme. 
Wenn daher nicht sämmtliche Vitriolhütten mit ei- 
nem Schlage vernichtet und einige hundert Familien nah- 
rungslos gestellt werden sollen, und die Gelderportation 
für ein Product, welches im Lande von gleicher Güte be- 
reitet wird, beseitigt werden soll, so ist eine Erhöhung des 
Eingangszolls auf Vitriol aller Art dringend nothwendig, 
und ich beantrage dieselbe auf 2 fl. 30 kr. per Centner. 
Endlich in Rücksicht, daß unsere 1500 Tuch= und 
Zeugmacher, welche an denen in Würtemberg ohnehin 
tüchtige Concurrenten haben werden, die mehrere tausend 
Hände beschäftigen, dann in Rücksicht auf die vom Herrn 
Coreferenten sehr richtig bemerkten Unterschleife, die da- 
durch statt finden, wenn Schnittwaaren verschieden belegt 
sind, beantrage ich, daß die Wollengewebe 2c. mit 60 fl. 
per Centner an Eingangszoll belegt werden. 
Ein Staat wie Bapern, für welchen bey den beste- 
henden Gewerbsgesetzen der Webstuhl das Wichtigste sepn 
muß, besonders um unsern Flachs und Wolle selbst zu ver- 
arbeiten, ist es dringendes Bedürfniß, alle Producte des 
Webstuhls so im Jolle zu halten, damit auch dieser Zweck 
erreicht werden kann. Es handelt sich hiebep um die
	        
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