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daß die Zollstation jetzt unter die beguͤnstigten gehoͤre.
Was soll man dazu sagen, meine Herren?
Eben so erging es demselbigen, weil dem Hallamte
die Verordnungen nicht bekannt waren, welche ein ande-
res gedruckt in den Haͤnden hatte, weil die Veraͤnderun—
gen, welche von der Regierung ausgingen nicht gehoͤrig
promulgirt worden sind. Durch solche Fehlgriffe wird das
handeltreibende Publicum den Vexationen der Zollbeamten
unterstellt.
Doch. dieß sey genug, um der hohen Regierung zu
zeigen, wie wachsam und vorsichtig man hierin verfahren
musse.
Die häufige Klage, daß Zölle eine große Ursache der
Demoralisation seyen, bestehe schon seit unfürdenklichen
Zeiten; denn schon in unsern heiligen Religionsurkunden
sind der Zolluer und der Sünder nebeneinander gestellt,
und zwar nicht der Zollner als Zollbeamter allein, welcher
sehr oft im Einverständniß mir den Schmugglern ist, son-
dern auch die Zollgebenden, ja fast alles, was sich nur
mit dem Jolhwesen beschäftigt, daher ich selbst die un-
gehener volumindse Arbeit des zweyten Ausschusses, na—
mentlich das Referat des Hrn. . Utzfch neider uͤber
diesen Gegenstand fuͤr eine Sünoe halte.
Was nun den Transport betrifft, so trage ich drin-
gend darauf an, daß derselbe ganz frey gegeben werde,
weil uns dazu auf der einen Seite das Beyspiel des
neuen dritten Handelsvereins zwingt, auf der andern
Seite unser eigener Vortheil dazu bewegen tuußà#
Eben deßwegen mussen auch alle Wege-, Brücken-
und Pflasterzèlle gegen billige Entschädigung aufgehoben
werdett, damit dem transitirenden Handel alle Erleichte-
rung werde. «