Die Kämpfe bei Przemyslany—Rohatyn (erste DPhase) 293
die bei Oborow stark gefährdet worden war, hatte sich rechtzeitig auf Homor-=
zany zurückgezogen. Der Czernowigze## Landsturm hielt vorläufig stand.
Am Abend des 24. August befand sich die 3. Armee noch in der Um-
bildung begriffen, innerhalb einer Linie, die durch die Hunkte Rohatyn,
Pomorzany und Kamionka-Strumilowa bestimmt wird. Die engere Ver-
sammlung der Armee mußte mit äußerster Schnelligkeit und Entschiedenheit
erfolgen, denn die einzelnen Korps standen verzettelt in einem Raume, der
von einem konzentrischen Angriff weit überlegener Massen bedroht war.
Am 25. August hatte sich die Lage Brudermanns etwas gebessert. Das
XII. Korps erreichte an diesem Tage die Linie Blotnia—Drzemyflany
und baute sich hier als rechter Armeeflügel auf. In der Mitte nahm das
III. Stellung, das sich, nach vorn gestaffelt, bis zum wesllichen Quellfluß
der Zlota Lipa vorbewegte und am 25. August bei Gologory—Bortkow
Fuß faßte. Den linken Flügel bildere das XI. Korps; es gelangte beider-
seits der Bahn Lemberg—Brody bis Jaryczow auf das linke Ufer des
Peltew und wurde von der 44. Landwehrdivision, die das XIV. Korps
vor seinem Abmarsch zur AUnterstützung Auffenbergs bei Lemberg zurück-
gelassen hatte, in der linken Flanke gesichert. Die 44. Landwehrdivision
hatte zu diesem Zweck bei Kulikow an der Seraße Lemberg—olkiew eine
günstige Höhenstellung bezogen. Zwischen Jaryczow und Kulikow hielt
die 11. Honvedkavalleriedivision bei Joltanee Wacht. Die Honvedreiter
hatten schon bei Kamionka-Strumilowa ein blutiges Gefecht mit feind-
licher Infanterie und Artillerie beskanden und den Vormarsch starker
russischer Kräfte von Cholojow festgestellt. Die Armee Nußki war im
Anmarsch.
Es war der rechte Flügel der russischen Angriffsarmeen, der am
25. August die Linie Cholofow—Sloczow erreicht hatte. Die Mittelgruppe
erschien auf dem linken Ufer der Zlota Lipa östlich Domorzany und Brzezany
im Gesichtsfeld des XII. Korps. Eine Schlachthandlung köndigte sich an,
die zugleich ösllich und westlich Lemberg drohte, während Dankl, Auffen-
berg und Josef Ferdinand nordwestlich und nördlich von der galizischen
Haupestadt verstrickt lagen.
General v. Ksveß war um seine rechte Flanke nicht unbesorgt, obwohl
die 11. Liniendivision und die 8. Kavalleriedivision die Flankendeckung
Übernommen hatten. Oiese Besorgnis war gerechtfertigt, denn in der DTar
stand die Armee mit dem rechten Flügel weit nach Osten hinausgeschoben
und war dadurch einer Umfassung von Budzanow—Podhasce ausgesegt.
Diese Gefahr wuchs mit der Vorrückung, die die Armee Brudermam am
26. August noch weiter nach Osten führte. Die allgemeinen Richtlinien dieses
entscheidenden Vormarsches, der im Zusammenstoß mit den russischen Ein-
fallarmeen gipfelte, wiesen das XII. Korps auf die Höhen süblich Remizowe,
das III. Korps auf die Höhen südwesllich Iloczow und das XI. Korps