Volke.“ Wir könnten uns aber kaum verteidigen, wenn ein
Fremder käme und sagte, richtiger hieße es: „Der Frechheit
und Ignoranz.“
Der Einzug der Gäste
Weimar, J. Februar
Die Frau Abgeordnete hat das Wort. Und sie behält es
von Berlin bis Weimar. Sie sitzt mir gegenüber, und neben
mir ihre Sekretärin, eine elegante, junge Kriegswitwe aus
gutem Hause. In allen Parteien, scheint es, treten die Damen
vom Reichsneubau so zu zweit auf, wenn sie es sich nur
irgend leisten können. Oie Sekretärin ist nicht etwa zum
Zuhaken der Bluse da. Auch nicht nur zum Schreiben. Son-
dern sie besorgt, sichtet, ordnet den Stoff für die Reden
und die sonstige Geistesarbeit ihrer Erwählten. Kurz nach
Halle legt die Frau Abgeordnete eine Frühstückspause ein.
Und die Sekretärin fängt sofort an zu studieren und anzu-
streichen. Die Sache wird ernst genommen. Die Witzblätter
werden enttäuscht sein.
Da die Reichsleitung sich für „gute und schnelle Verbindung
zwischen Berlin und Weimar"“ verbürgt hat, haben wir zwei-
einhalb Stunden Verspätung. Die Oroschkenkutscher haben
lange auf uns warten müssen und lassen sich die Wartezeit be-
zahlen; mit zwanzig Mark für eine Fahrt in die Stadtschlagen sie
esberaus. Weimar istja ein alter Thing- und Versammlungsort,
und jedermann hier weiß, daß die Herkommenden Geld mit-
bringen. Man wird cs ihnen schon in Scheffeln abnehmen,
bis man selber unter der Preiesteigerung leidet. Ganz ge-
heuer ist den ZuUm-Athenern freilich schon heute nicht, und die
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—Y