Beitrat des Viehhändler-Reichsverbandes durch Herrn
Samuel Jaaac anstellen zu lassen; nur der zufällige Umstand,
daß er gerade Staatssekretär mit 64 000 Mark Jahresein-
kommen wurde, verhinderte ja das Perfektwerden des
Vertrages.
Mit dem Milieu ließe sich überhaupt noch sehr viel an-
k#lngen. Aber die Flügel sind Herrn v. Gordon und auch dem
nach ihm noch etwas lebhafter flatternden Herrn Friedländer
leider beschnitben, seitdem die beiden Staatsanwälte zu
Helfferich und Alsberg übergetreten sind und die Partie für
Erzberger daher, wie Friedländer halb in Selbstironie und
halb mitleidheischend verkündet, mun nicht mehr 5:2, sondern
3:4 stände. Aus demselben Grunde muß Gordon manches,
was er sonst wohl gegen Helfferich vorgebracht hätte, sich
versagen.
Immerhin hat er aus dem ursprünglichen Konzept,
dessen geistiger Inhalt aus der Jeit vor der Beweisaufnahme
stammt, einen Vergleich herübergenommen, der geeignet ist,
die ritterlichen Sympathien des Gerichtshofes für den alten
Herrn sehr herabzustimmen; er sagt, Helfferich trüge hier die-
selbe Toga, die Liebknecht gegen Krupp sich übergeworfen
habe. Der Spartakist Helfferich kann dazu lächeln. Aber
Krupp mag noch als Geist erschauern, wenn er erfährt, daß
der große Patriot Erzberger neben ihn gesetzt werden soll.
Ich bin die Demokratie!
8. März.
Er kommt, er verliest rauh seine 30 Seiten Maschinen-
schrift, er stolpert hinweg; von dem, was Helfferich ihm zu
antworten hat, will Erzberger nichts mehr hören. Ob er
sein Spiel für verloren gibt? Es hat nicht den Anschein.
— 70 —