Landwirte. Es handelt sich für mich wirklich um eine
Rettungskur an unserem Volke, das an Unkenntnis der Volks-
wirtschaft zugrunde geht. Meine konservativen Freunde
halten mich für einen abtrünnigen Manchestermann und Frei-
händler. Sie spielen noch die alten Walzen vom Schutz der
nationalen Arbeit, und der Weltmarkt ist für sie der böse
Feind, obwohl er jetzt nicht mehr niedrige, sondern hobe
Preise hat. Nach meiner Meinung besteht der Schutz der
nationalen Arbeit jetzt darin, daß man sie gegen Planwirt-
schaftler schützt, gegen sozialistische und agrarische, und ihr die
Freiheit gibt, die sie nicht entbehren kann. Kluge Leute
würden dazu das Wort Freihandel benutzen, bis die Welt-
marktpreise einmal wieder niedrig sind. Aber das Amlernen
ist offenbar schwer.“
Dieser Graukopf Schiele, den die Deutschnationalen
vielfach nur für einen kleinen Skribenten gehalten haben,
ragt turmhoch über die Männer hinaus, die in der Scheide-
mann-Erzberger-Republik mit unserer Volkswirtschaft asen.
Auch wohl über die Männer der jetzigen neuen Ministerliste
hinaus. Noch ist sie nicht vollständig.
Für das Auswärtige sucht man vergeblich nach einem
Dummen. Das Innere — in Preußen — will Jagow über-
nehmen. Ich warne Neugierigel Die alten Schutzleute frei-
lich würden sich freuen. Als Polizeipräsident war Gottlieb
v. Jagow ein ganzer Kerl, als Regierungspräsident in
Schlesien hat er sich sehr mannhaft verabschiedet; dazwischen
aber liegt die Affäre Tilla Durieux, in der er sich, wenn auch
als der Reine, so doch als der Dumme erwiesen hat.
##berhaupt: man sieht noch keinen Geistesriesen unter
den neuen Herren.
Und die grandiose Absicht allein macht es noch nicht.
Die Gräfin Terzky im „Wallenstein“ sagt, als sie den großen
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