die Revolutionierung des Heeres und der Heimat „Scchlag-
artig“" in demselben Augenblick begonnen, in dem das
preußische Kriegsministerium mit seiner statistischen
Aufnahme der Hinterfrontjuden vorging?
Diese Statistik mußte durch die Revolution zugeschüttet
werden; die Drückeberger und Fahnenflüchtigen übernahmen
die Regierung und wurden „immun“, „sakrosankt",
„exterritorial“.
Und einer derer, die mit dem Gelde ihrer östlichen
Glaubensgenossen, der Joffe und Braunstein und Sobelsohn,
die „unabhängige“ Revolutionspartei bei uns finanzierm
haben, Cohn, will jetzt einen Hindenburg, einen Ludendorff
richten. #6
Tiefer konnten wir nicht sinken.
Helfferich erklärt: Herrn Cohn antworte ich nicht! Der
Krach ist da. Der Untersuchungsausschuß, der bisher unter
der wahrhaft vornehmen Leitung Warmuths, die auch von
den Gegnern anerkannt wurde, wider Willen doch der Wahr-
heit dienen mußte, konstitmiert sich als Parteimaschine. Die
Guillotine des Mehrheitsbeschlusses beginnt ihre Arbeit.
Helfferich hat nicht sein Zeugnis verweigert,
sondern nur Cohn persönlich als Richter abgelehnt. Aber
mit vier gegen zwei Stimmen (Warmuths und einer
Zentrumskollegin) bei einer Enthaltung (Cohns) wird be-
schlossen, daß der Zeuge Helfferich in eine Geldstrafe von
300 Mark zu nehmen sei. Mit einer unnachahmlich gleich-
gültigen Geste — er ist völlig ruhig geblieben — zieht
Helfferich seine Brieftasche. Aber bei seinem Widerspruch
verharrt er. Ohne jede Emphase erklärt er, daß „keine Macht
der Welt“ ihn dazu bringen werde, Herrn Cohn Rede zu
stehen, der in seinen Augen einfach ein Hoch- und Landes-
verräter ist.
Dieser Helfferich würde ruhig auch auf sechs Monate ins
Gefängnis gehen.
46—