Cohn antwortet, daß der ein Lügner sei, der ihn der Re-
volutionierung Deutschlands mit russischem Gelde bezichtige.
Er habe das Geld von Joffe doch erst am 6. November 1918
erhalten! Das sagt der unvereidigte Cohn. Vielleicht
wird er noch einmal unter seinem Eide danach gefragt
werden, wieviel von dem Gelde — im voraus eskomptiert
wär; und was seine Genossen schon früher für die revolutio-
näre Propaganda bekommen haben, und wann diese Propa-
ganda überhaupt begonnen hat. Nach übereinstimmenden
öffentlichen Bekundungen „unabhängiger“ Führer hat doch
schon im Januar 1917 die planmäßige Unterwühlung
eingesetzt. Das Bolschewistengeld ist das Honorar für vor-
dergegangene Leistungen gewesen.
Einerlei. Der Krach ist da. Helfferich ist durchaus kein
Antisemit in landläufigem Sinne. Davor schützt ihn schon
seine Vergangenheit, seine von Großbanken beeinflußte
Laufbahn, seine Kenntnis der auch von uns nie an-
gezweifelten Tatsache, daß es in Deutschband auch eine Menge
wirklich patriotischer Juden# gibt, nützlicher Mitbürger, die
unsere Volkswirtschaft nicht entbehren kann. LIm so greller
heben sich die Schädlinge ab, die Noch-nicht-Akklimatisierten,
„die Schnorrer und Verschwörer, die Mandelstamm und
Silberfarb“, wie Fürst Bülow sie nannte. Die sollen und
dürfen ums nicht knechten. Wir sind es satt. Bescheide
ner sollen sie sein. Wir Deutschen können selber
feststellen, was Wahrheit ist, wer uns retten konmte, wer uns
verraten hat. Wenn er Takt besäße, ginge Cohn.
Aber er denkt nicht daran. Es ist asiatische Wollust,
über einen Hindenburg zu Gericht zu sitzen. Da muß man
endlich deutlich werden.
In der wohl über kurz oder lang wieder vereinigten
Sozialdemokratie — in den Anmen liegen sich beide und
weinen vor Schmerz und vor Freude, der Hoffmann und der
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