alle Cãsaren und Napoleone ũberragende Feldherr, der ganze
Erdteile voll haßsprühender Feindvölker von uns abbielt,
der Schrecken der gegnerischen Millionenheere und ihrer
Heerführer, die ohne deutschen Verrat ihn nie übermocht
hätten. Anwillkürlich erhebt sich jedermann im Saale, hält
jedermann den Atem an, während Hindenburg bindurch-
schreitet.
Hindenburgs Auge blitzt den Abg. Gothein an. Dem
ist gar nicht wohl zumute, er weiß auch nicht recht, was sich
in diesem Augenblick geziemt; aber wie nun die Kolossalgestalt
des deutschen Eckart vor ihm steht, sinkt irgendetwas in dem
demokratischen Ausschußvorsitzenden irgendwohin, er streckt
kordial dem Feldmarschall seine Hand über den Tisch ent-
gegen.
Der verweigert den Handschlag.
Das ist keine Demonstration. Wenn der Kaiser dem
Revolutionsgeneral Groener die Hand nicht reichte, als er
von seinem Hauptquartier Abschied nahm, so war das etwas
anderes. In diesem Fall hat Hindenburg lediglich seine gute
Erziehung gezeigt. Man schüttelt seinem — Richter nicht
die Rechte.
Dieser AUntersuchungsausschuß aber ist eine richterliche
Behörde, trotz aller Ableugnung jetzt nach dem Mißerfolg
seiner Begründer.
Gothein zittert vor Erregung und Natlosigkeit. Während
der zweiundsiebzigjährige Feldmarschall bolzengerade vor
ihm steht und sich durch die ganze Umgebung wenig beirren
läßt, denn Könige und Feldherren haben doch schon mit
bangen Blicken an seinen Lippen gehangen, zuckt Gotheins
Hand andauernd nervös nach der Klingel. Lnd bald fällt
sie auch nieder, und der Feldmarschall, der an dem Zeugen-
tisch Platz genommen hat und seine Erklärungen abgibt, wird
schrill unterbrochen.
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