sie tot! das Weltgericht fragt euch nach den Gründen nicht!“
Das haben wir nicht sagen dürfen, weil Delila, die öffentliche
Meinung, dieses exotische käufliche Geschöpf, uns den Mund
zuhielt, uns in den Schlaf mit dem Wilsonliedchen sang,
uns unsere Kraft nahm. Fünf Fürsprecher hat der Riese in
dem jetzigen Untersuchungsausschuß, fünf Angehörige der
nationalen Parteien, und ihrer dreiundzwanzig hat Delila
entsandt, dreiundzwanzig Mitglieder der Schmachfriedens-
mehrheit der Nationalversammlung, deren Arbeit bisher
unter dem Leitmotiv stand: mag das Deutsche Reich zu-
sammenstürzen, wenn nur das „alte System“ unter seinen
DTrümmern begraben wird! Die siegreichen Philister aller
fünf Erdteile aber sind trunken vor Freude. Sie brauchen
über ihre Verhandlungen mit Delila, über ihre Vor-
bereitungen zum #berfall nichts auszusagen. Wir bezichtigen
uns selbst.
Das heute begonnene Schauspiel im Ausschußsaal 1 des
Reichstages ist ein Hohn auf jedes Gerichtsverfahren. Selbst
wenn wir auf einen weltgeschichtlichen Areopag mit Offnung
aller, auch der fremden, Archive und mit Ladung aller, auch
der fremden, Schuldverdächtigen verzichten, selbst wenn wir
nur danach suchen wollen, wer bei uns am Ausbruch des
Krieges und an dem Nichtzustandekommen eines billigen
Friedens schuld sein mag, so müßte doch anders verfahren
werden.
Fünf Anwälte der einen, dreiundzwanzig Anwälte der
anderen Partei setzen sich zusammen und richten!
Die Sinzheimer, die Cohn und Genossen haben die
Führung, die Kautsky und die Katzenstein sieht man als Zu-
träger, das wimmelnde Volk der Delila. Vom Volke der
Riesen hat man als „Gutachter“ etliche ausgewählt, als
„JZeugen“ etliche bestellt, deren Gutachten und Zeugnis man
bereits kennt, die bereit sind, die Schuld des täppischen, ver-
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