arbeiteten von ihm abhängige Pressebureaus in diesem Sinne.
Der zweite Verhandlungstag des Prozesses schließt mit
der Feststellung, daß Erzbergers bisherige Ableugnung er-
logen war, schließt mit der zeugeneidlichen Bekräftigung der
ersten Helfferichschen Behauptung. Und Helfferich behauptet
noch vieles. Selbst ein paar in die Schweiz ausgerissene
Geschäftsfreunde Erzbergers, die als Zeugen wegfallen,
werden durch ihre Abwesenheit die Beweisführung dafür nicht
verhindern können.
Vergebliche Ausflüchte.
23. Januar.
„Im Hakenschlagen ist er Meister, dieser Erzberger, und
manchmal listenreicher als der alte Mümmelmann; wobei ich
sonst den wackeren alten Haidehasen mit Erzberger nicht ver-
gleichen möchte. Aber trotz allen Hakenschlagens wird der
Kreis enger. Manches in dieser Jagd ist dem Publikum im
Zuhörerraum nicht ganz klar, manchmal hört man nur fernen
Lärm von irgendeiner Abschweifung her, so wenn Erzberger
völlig unmotiviert eine seiner fabelhaften Geschichten auf-
tischt, weshalb eines Tages sein früherer Monarchismus in
die Brüche gegangen sei. Dazwischen aber sieht man, wie
auf einer Waldblöße, ganz nahe und deutlich das Rennen.
Helfferich hat den Gejagten nicht am Genick, noch nicht, aber
er muß seiner Sache sehr sicher sein. Sonst könnte er nicht
ganz beiläufig bemerken, er werde Erzberger wohl noch in
einem anderen Verfahren begegnen.
Das ist eine Warnung, die verstanden wird: die Aus-
sagen, die Erzberger unter seinem Eide macht, werden
von den Stenographen festgehalten, um später mit Zangen
sortiert zu werden, und schon heute korrigiert Erzberger eil-
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