Kollegen schauen wie gelähmt zu; da soll noch einer sagen, es
gebe keine göttliche Gerechtigkeit.
Matthias macht alles.
13. Februar.
Die Leistung Erzbergers — das sei ganz ohne jeden
Nebensinn ehrlich festgestellt — grenzt ans Fabelhafte. Früher
pflegte man beim Militär, wenn jemand mit einer ihm auf-
getragenen Arbeit nicht fertig werden zu können glaubte, zu
sagen: „Der Tag hat 24 Stunden; und wenn Ihnen das nicht
genügt, nehmen Sie eben die Nacht noch hinzul“ Nicht nur
Haeseler allein hat diesen Grundsatz der Anermüdlichkeit der
Armee eingehämmert. Wenn man aber Erzbergers Ge-
schäftigkeit überschaut, so gesteht man zu, daß er allen Wett-
bewerbern, allein weit voran, „die Hufe zeigt“. Wer zählt
die Völker, nennt die Namen, die geschäftlich mit ihm zu-
sammenkamen! Erzberger macht in Erz, in Leder, in flüssiger
Luft, in Hustenbonbons, in hundert anderen Dingen. Und
wenn ihm irgendwo nachgerechnet wird, daß er, wie beispiels-
weise bei der Sprengluftgesellschaft, mit 2200 Mark Einlage
30 000 Mark gemacht hat, so erwidert er: „Ja, dafür habe ich
aber auch meine volle Arbeitskraft eingesetzt!“
Er versteht die seltene Kunst (auch das ist wieder ganz
ehrlich ohne jeden Nebensinn gemeint), sich selber zu multi-
plizieren. Seine volle Arbeitskraft gehört gleichzeitig 5, 10,
20 Unternehmungen; und daneben bleibt immer noch eine volle
Arbeitskraft für Parlament, Partei, Kirche, Vaterland,
Menschheit übrig.
Daß auch andere Politiker, namentlich solche des Aus-
landes, Geschäfte gemacht haben, was Erzberger immer an-
führt, um sich selber zu entschuldigen, ist richtig. Auch größere