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wechselweise Ausübung des Kurrechts zwischen der Ludwigschen
und der Rudolfischen Linie, sowie beim Aussterben einer
derselben gegenseitige Erbfolge bestimmt.
Ludwig bestrebte sich sehr, seinen Hausbesitz zu
mehren. Seinen Sohn Ludwig belehnte er mit der Mark
Brandenburg und später mit Tirol, Niederbayern fiel dem
Kaiser 1340 durch Erbschaft zu, als sein letzter Mündel
starb; seiner zweiten Gemahlin verlieh er Holland, See—
land und Friesland.
Ludwig war den Städten ein wohlgesinnter Freund,
wie er auch für öffentliches Recht und Sicherheit sorgte.
Die Mehrzahl der Kurfürsten hatte er sich allerdings durch
seine Erwerbungen entfremdet. Ludwig starb 1347 auf
einer Bärenjagd bei Fürstenfeld. Trotzdem er im Banne
gestorben war, bewiesen doch die Bürger Münchens auch
dem toten Kaiser ihre Liebe und Dankbarkeit.
Ludwigistder Stammvaterder bayerischen (Ludwigischen)
Linie, die bis zum Jahre 1777 in Bayern regierte; sein
älterer Bruder Rudolf ist der Begründer der pfälzischen
(Rudolfischen) Linie, die bis zum Aussterben der Nach-
kommen Ludwigs die Pfalz inne hatte, dann (1777) beide
Länder vereinigte und jetzt die Königskrone von Bayern trägt.
VII. Die Peilungen. — AUlbrechk IV., der Weise.
Ludwig des Bayern Ländererwerb blieb nicht
lange bei seinem Hause. Seine Söhne teilten wiederholt
ihr Erbe, diese Teilungen zersplitterten das Haus in