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auf die Longobarden; der letzte Herzog des Agilolfinger-
Geschlechtes, Thassilo II., unterlag bei dem Versuche sich
mit fremder Hilfe gegen den fränkischen König Karl
den Großen zu wehren 788. Einen Herzog ernannte
Karl nicht wieder, sondern ließ Bayern durch Grafen ver-
walten, von denen einer über alle die Aufsicht führte.
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III. In Bayern bringt dan Ehristenkum ein.
Banern unker Kudwig dem Heutschen und unker den
Ruitpoldingern.
Unter den Agilolfingern faßte das Christentum in
den bayerischen Stammländern Wurzel. Garibalds Tochter
Theodolinde, die sich mit dem durch Sagen verherrlichten
Longobardenkönig Authari vermählte, wurde Veranlassung,
daß die Longobarden vom arianischen zum römisch-
katholischen Glauben übertraten, und erhielt dafür aus
Dankbarkeit vom Papste die eiserne Krone der Longobarden.
Bischof Ruprecht von Worms kam 696 nach Regensburg
und taufte den Herzog. Auch der Franke Emeran predigte
in der Gegend von Regensburg. Bald nachher gründete
der Franke Korbinian auf einer Höhe bei Freising ein
Kirchlein. Bonifazius schuf 739 die Bistümer Regens-
burg, Passau und Freising. Damals wurden zahlreiche
Klöster gegründet, darunter Niederaltaich und Tegernsee;
diese nützten nicht nur als Pflanzstätten für das Christen-
tum, sondern sie waren zugleich die einzigen Bildungs-
stätten und Ausgangspunkte für Fortschritte in der Boden-
kultur. Auch der letzte Agilolfinger, Thassilo II., hatte