Full text: Geschichte des Königreichs Bayern.

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vor seiner Absetzung durch Karl den Großen für klöster- 
liche Stiftungen gesorgt und in Herrenchiemsee die erste 
Schule gegründet. Karl der Große schob die Grenzen 
nach Osten hinaus und beschenkte mit den von den Avaren 
erbeuteten Schätzen die bayerischen Klöster. Karls Ver- 
waltung gereichte dem Lande auch sonst zum Nutzen; sein 
Plan, die Donau und den Main durch einen Kanal zu 
verbinden, scheiterte an der geringen Kunst seiner Ingenieure. 
Karls Enkel Ludwig, später der Deutsche genannt, erhob 
Regensburg zur Residenz, von der aus er seine Herrschaft 
über Deutschland ausübte. In dem Grade, in welchem 
die Macht der Karolinger niederging, hob sich die Stellung 
der einheimischen Markgrafen, welche die Ostgrenze, nun 
auch gegen die Ungarn, zu schützen hatten. Markgraf 
Luitpold der Schire schlug als Herzog des gesamten Heer- 
bannes den Feind zurück, wurde aber 907 bei einem neuen 
Überfall bei Ennsburg mit dem größten Teil seines Heeres 
besiegt und getötet. Luitpolds Sohn Arnulf, vom Volke 
zum Herzog erwählt, befreite sein Land im Jahre 913 
durch den Sieg bei Otting von den Ungarn. Gegen die 
Könige Konrad und Heinrich I. suchte er seine Unab- 
hängigkeit zu bewahren; dem letzteren leistete er nach an- 
fänglichem Widerstreben den Huldigungseid. Auch Arnulfs 
Sohn Eberhard wollte den Lehenseid nicht leisten und 
wurde deshalb abgesetzt. Bayern wurde an Eberhards 
Oheim Berthold verliehen; zur Abschwächung der herzog- 
lichen Macht wurde ihm ein Pfalzgraf zur Seite gesetzt, 
der als Stellvertreter des Königs das oberste Richteramt 
im Lande versah und die königlichen Güter verwaltete.
	        
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