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der königlich sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften bei,
und am 15. Juni 1897 konnte ihm der durch die Muni—-
fizenz der Regierung unterstützte Neubau der Universität ge-
zeigt und in seiner Gegenwart der Einweihungsakt vollzogen
werden.
Nie aber versäumt der König bei seinen Besuchen in
Leipzig und in den anderen Städten des Landes auch von
der Industrie sich ein immer wieder neubelebtes Bild zu
schaffen. Was irgend auf diesem Gebiete dazu beiträgt, auf
dem Weltmarkte den sächsischen Namen zu wachsendem An-
sehen zu bringen, das bringt er durch eingehende Besichtigung
zu seiner Kenntnis, und manche segenbringende Verordnung
ist dieser persönlichen Anteilnahme zu verdanken. Wie sind
gerade auch durch sie die epochemachenden Ausstellungen des
sächsischen Handwerks und Kunstgewerbes in Dresden im
Jahre 1896 und die sächsisch-thüringische zu Leipzig im
Jahre 1897 gefördert worden. Auch das Anwachsen der
Bevölkerung legt Zeugnis ab für das Wohlbefinden des
Volkes. Die Zählung von 1895 ergab 3 787 688 Personen,
gegen 1890 eine Vermehrung von 285 004 Köpfen. —
Wie sollte endlich das Heer die Fürsorge seines Königs
vermissen, dem er nach eigenem Zeugnis sich von Jugend
auf mit Liebe gewidmet hat und das unter seiner Führung
den alten Ruhm des obersächsischen Volkes als eines kriegs-
tüchtigen und kampfgewandten Stammes mit frischem Lorbeer
schmücken sollte. Wer heute nach Dresden kommt, bestaunt
die in Deutschland und darum erst recht in Europa einzig
dastehende Garnisonierung des gesamten Dresdener Militärs
in der Albertstadt, wo sich auch Niederlagen, Laboratorien 2c.
für die ganze Armee befinden. Es ist das ein Teil, aller-
dings ein Hauptteil, des Planes der von Fabrice angeregten
Neukasernierung der sämtlichen Garnisonen, zu dem auch das
Barackenlager von Zeithain und die neuen großen Kasernen
im Nordosten von Leipzig gehören. An der Entstehung der
letzteren hat jedoch den Hauptanteil der jetzige Kriegsminister
unseres Königs von der Planitz.
Bei dem destruktiven Charakter unseres Zeitalters hat
die Notwendigkeit, die aufbauenden und erhaltenden Elemente
des Staates zur Abwehr zu sammeln, unserm König den