Ansprache an die Behörden klangen wie ein versöhnender
und beruhigender Abschluß. Derselbe Ton klang auch wieder
in dem Dankesworte an die Armee, in dem er noch einmal,
wie schon vorher in anderen Tagesbefehlen, den Mut, die
Ausdauer und unerschütterliche Pflichttreue der Truppen lobte,
und daran den ein neues Programm enthaltenden Zusatz
fügte: „Soldaten, Ihr geht neuen Verhältnissen entgegen,
bewährt auch in ihnen Eure Dienstwilligkeit, Eure Ordnungs-
liebe, Euern Gehorsam; sichert Euch durch kameradschaftliches
Entgegenkommen die Achtung und Liebe des Heeres, an
dessen Seite Ihr künftig zu streiten bestimmt seid; Ihr werdet
so am besten meinen Absichten entsprechen.“ — Der König
stiftete auch für die Teilnehmer am Feldzuge im Mai 1867
ein bronzenes Erinnerungskreuz, das an gelb und blau ge-
streiftem Bande, den alten Farben des Hauses Wettin,
getragen werden sollte.
Manches hatte freilich noch geändert, beseitigt werden
müssen, ehe die neuen Verhältnisse in Gang kamen. Namentlich
konnte der bisherige Führer der sächsischen Politik nicht mehr
bleiben. Beust war acht Tage nach der Schlacht bei Königgrätz
nach Paris gefahren, um im Verein mit dem österreichischen
Gesandten Fürsten Metternich den Kaiser Napoleon zu einer
bewaffneten Intervention zu gewinnen; freilich vergeblich.
Als er dann zur Vermittelung des Friedens nach Berlin
kam, war es kein Wunder, daß Bismarck sich einfach weigerte,
ihn zu empfangen. Am 16. August erhielt er die erbetene
Entlassung vom Könige mit der charakteristischen Begründung:
„da die Verhältnisse ein Opfer seiner persönlichen Wünsche
und Gefühle zum Besten des Landes erheischten“. Somit
war das letzte persönliche Hindernis am Abschluß des Friedens
und an der Verständigung mit Preußen beseitigt. Sachsen
trat ein in den vom preußischen König gestifteten nord-
deutschen Bund, genehmigte die Reorganisation der sächsischen
Truppen nach preußischem Muster und stellte sie als inte-
grierenden Bestandteil der norddeutschen Bundesarmee unter
den Oberbefehl des Königs von Preußen, ebenso wie Post-,
Telegraphenwesen und Gesetzgebung unter die Oberaufsicht
der Bundesgewalt, beziehentlich Preußens kommen sollten.
„Mit derselben Treue, wie ich zu dem alten Bunde