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Sicheres feststeht; jedenfalls brachte sie ihm einen reichen Mahlschatz
mit; der natürlich übertreibende Reinhardsbrunner Mönch spricht von
7000 Hufen Landes, von zahllosen Hörigen und reichen Schätzen.
Andere, allerdings spätere Zeugnisse begnügen sich mit einem knappen
Zehntel — Von besonderen Thaten Ludwigs ist sonst nicht die Rede,
wenigstens was die Zeit seines thüringischen Besitzes anlangt. Nach
der gewöhnlichen Überlieferung ging er 1056 nach Speier zur Be-
stattung seines gnädigen Herrn, des Kaisers Heinrich III., und starb
auf der Rückkehr zu Mainz, wo er im Kloster des heiligen Albanus seine
Begräbnisstätte fand.
Aus der Ehe mit Cäcilia waren Ludwig fünf Kinder, zwei Söhne
aumd drei Töchter, entsprossen. Die von den Töchtern eingegangenen
Ehen beweisen, daß das Haus des Vaters zu den angesehenen Thü-
ringens gehörte. Die älteste, Hildegard, heiratete den Grafen Poppo
von Henneberg, aus einem sehr angesehenen Grafengeschlecht an der
Grenze von Thüringen und Ostfranken, und nach dessen Tode den
ebenfalls fränkischen Edlen Thiemo von Nordeck. Die zweite Tochter,
Uta, wurde von dem thüringischen Grafen Dietrich von Linderbeck
heimgeführt; die dritte, Adelheid, fand ihr Heim bei dem Edlen von
Wippra, dessen Geschlecht in der Gegend um Eisleben angesessen war.
Von den Söhnen bekam der jüngere, Beringer, aus der vöterlichen
Herrschaft Sangerhausen und Zubehör, offenbar das von der Mutter
Eingebrachte; er vermählte sich mit Bertrada, der Tochter Konrads
von Wettin, jedoch nicht des um 1098 geborenen späteren Markgrafen
von Meißen, wie schon die Jahreszahl ergiebt, sondern des einen der
vielen Söhne Dietrichs, des 1034 von seinem Schwager Ekkihard II.
ermordeten Markgrafen der Lausitz. Mit dieser Verheiratung begann
die Verbindung mit dem Hause Wettin, dem schließlich das Erbe der
Ludwige zufallen sollte.
Ludwig II., der Springer.
Der Haupterbe, dem die väterlichen Allodien und Lehen zu teil
wurden, war Ludwigs gleichnamiger Sohn, dem der merkwürdige Bei-
name des Springers gegeben worden ist. Auch bei ihm spielt noch
die Sage ihr neckisches Spiel und führt den Forscher irre; aber sie
beweist wenigstens insofern die Bedeutung des Geschlechtes, als sie die