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der langen beschwerlichen Kutten schwarze Mäntel und als Kopf-
bedeckung schwarze Barette zu tragen? Wir hörten von dem großen
Brande, zu Erfurt im Jahre 1472; wer war der Thäter? Ein entlausener
Cisterziensermönch aus dem Kloster Pforta. Ein entlaufener Mönch,
mit Namen Ludwig Bonigke, der erst zu Grimma, dann zu Erfurt
Augustinermönch gewesen war, war es auch, der sich 1482 gewinnen
ließ, den jungen Erzbischof von Mainz, Ernsts von Sachsen Sohn,
durch Gift aus der Welt zu schaffen. Aus einer Verordnung des
erfurter Rates vom Jahre 1463 geht hervor, daß die Geistlichkeit in
dieser Stadt und den zugehörigen Dörfern ebenso wie einige Magister
der Universität, die ja auch dem geistlichen Stande zugehörten, Wrrt-
schaften unterhielten und darin Bier verschänkten, was auch in Meißen,
namentlich auf den ländlichen Pfarren, Sitte war. Es bedarf keines
Hinweises, wie fehr dies die Würde des Standes beeinträchtigte und
auch zu Anstößigkeiten führen mußte. Vielfach entstand unter der
Geistlichkeit ärgerlicher Hader teils um finanzieller Fragen willen,
wie wir oben bei den Butterbriefen sahen, teils um des Ansehens
willen, das der eine Teil mehr genoß als der andere und dadurch
dessen Neid erregte, wie dies in Freiberg zwischen den Franziskanern
und der Stadtgeistlichkeit der Fall war, die sich seit 1465 in den
Haaren lagen. Die Franziskaner hielten sich nicht nur nicht an die
Bestimmung, weder Sonntags noch an den hohen Feiertagen zu
predigen, sondern an diesen Tagen das Feld der Stadtgeistlichkeit zu
lassen, sondern sie gingen sogar so weit, in ihren Predigten auf die
Stadtgeistlichkeit zu schmähen und die Zuhörer vom Besuche ihrer
Kirchen abzumahnen. Die Franziskaner waren es auch, im Gegensatz
zu den Dominikanern, die 1464 dem freiberger Rate durch Beiseite-
setzung der Ordensregel und durch ihr zügel= und schamloses Leben
Veranlassung zu einer Beschwerde an den Papst gaben. Infolgedessen
wurde im folgenden Jahre eine Untersuchung durch den Bischof von
Meißen geführt und die Übelstände wenigstens auf einige Zeit abgestellt.
— Nur andeutungsweise soll des Umstandes gedacht werden, daß auch die
Nonnenklöster vielfach einen üblen Ruf genossen und ab und zu ernst-
liche Eingriffe der weltlichen und geistlichen Behörden erfuhren. — —
Schließlich soll noch einer eigentümlichen Institution gedacht sein,
die auch in Thüringen und Meißen viele Verbreitung fand, nämlich