Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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logen verlangte er die Unterschrift; wer sie verweigerte, wie die fünf 
Doktoren Widebram, Cruciger, Möller, Pezel und Rüdiger, wurde 
des Landes verwiesen. 
Bald aber fand der Kurfürst heraus, daß auch die Tor— 
gauer Artikel noch nicht scharf genug seien. Einer Anregung des 
schon genannten Tübinger Theologen Andreä folgend, eröffnete 
er nach Vorbesprechungen zu Schloß Lichtenberg bei Torgau am 
28. Mai 1576 einen Konvent zu Torgau selbst, an dem außer 
den sächsischen Theologen Andreä, Chemnitius aus Braunschweig, 
Chyträus aus Rostock, Musculus und Körner aus Frankfurt a. O. 
teilnahmen. Nach zehntägiger Arbeit war das „Torgauische Buch“ 
fertig gestellt, das mit Melanchthon und der ganzen bisherigen 
Überlieferung des kursächsischen Protestantismus völlig brach. Als 
man das Werk aber zur Begutachtung zirkulieren ließ, liefen 
an Stelle der gehofften Approbationen eine Menge Zensuren ein, 
auf mehr als zwanzig theologischen Konventen wurden Aus- 
stellungen daran gemacht. So setzte Kurfürst August eine neue 
Kommission nieder, die am 1. März 1577 zu Kloster Bergen bei 
Magdeburg zusammentrat, anfangs nur aus Andreä, Chemnitius 
und Selnecker bestand, weiterhin aber noch Chyträus, Musculus 
und Körner zu Mitarbeitern zählte. Im Moai konnten sie dem 
Kurfürsten die Vollendung ihres Werkes, des „Bergenschen Buches“ 
anzeigen, das aber nach ihrem Rate nicht erst wieder zur Dis- 
kussion gestellt, sondern von männiglich unterschrieben werden 
deutsch: „Erhalt' uns Herr bei deinem Wort!“ Die Rückseite zeigt den Kurfürsten 
auf einem „Schloß Hartenfels“ (bei Torgau, aber auch symbol.) bezeichneten Felsen 
stehend; in der Rechten das Kurschwert, in der hoch erhobenen Linken eine Wage, 
in deren tief stehender Schale das Christuskind mit der Legende „Die Almacht“ alle 
in der andern Schale befindlichen Kritiker des Christentums mit der vom Teufel 
ausgehenden Legende „Die Vernunft“ zum Emporschnellen bringt. Gott Vater ruft 
aus den Lüften: „Vertraue auf mich, ich werde dich nicht verlassen.“ Unter dem 
Ganzen steht in einer Umrahmung: „Bei Gott ist kein Ding unmöglich“ und wieder 
der Spruch von der Vorderseite. Darunter die Jahreszahl 1574. 
Nr. II. Auf der Vorderseite Kurfürst August. Auf der Rückseite Abrahams 
Opfer. Ohne Jahreszahl und ohne eigentliche Erklärung. 
Nr. III. Nur die Vorderseite ist nach einem Bleiabguß bekannt und zeigt 
den Kurfürst August vielleicht um 1566. 
Nr. IV. Vorderseite: Kurfürst August ca. 1560. Rückseite: Kurfürstin Anna.
	        
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