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wurde im Jahre 1810 mit dem Bau begonnen, der auf etwas
über 6 Millionen Taler veranschlagt worden war. Während man
in Dresden mit der Beseitigung der Festungswerke rasch genug
begonnen hatte, ließ man sich bei den Wittenberger Werken Zeit,
so daß diese noch im Befreiungskriege einen Stützpunkt der Fran-
zosen bilden konnten.
Das Jahr 1809 brachte aber für den König eine ganz be-
sondere Aufregung, indem ihn der Kaiser mit den anderen Rhein-
bundfürsten nach Paris einlud. Schwerlich hat wohl eine Ein-
ladung geringere Freude beim Empfänger erregt als diese. Über-
haupt kein Freund größerer Reisen, sollte er nun gleich nach
Paris, dem Pfuhle der Revolution, unbekannt mit dem dortigen
Hofbrauche, nicht einmal klar, in welcher Kleidung er erscheinen
sollte. Dazu plagte ihn das Podagra. Aber am 10. Nov. traf der
König doch in Paris ein, wo zu seinem Empfange Graf Seufft
zurückgeblieben war. Nach dem Tode des Grafen Bose nämlich
(9. Sept. 1809) hatte der König unter dem Beifalle Kaiser Na-
poleons seinen Pariser Gesandten zum Nachfolger bestimmt, ihn
aber vorerst noch bis zur Beendigung seines Pariser Besuchs
auf seinem Posten belassen. König Friedrich August rangierte
nun zwar, wie es in dem Posener Frieden bestimmt war, nach
den beiden anderen Rheinbundkönigen, sah sich aber sonst in auf-
fallender Weise vom Kaiser und namentlich von dessen Gemahlin
ausgezeichnet; fast regelmäßig nahm die Kaiserin seinen Arm.
Freilich hatte sie dafür einen ganz besonderen Grund. Mit echt
weiblichem Instinkte hatte sie das Zuverlässige und Vertrauen-
erweckende in dem altväterischen deutschen Herrn erkannt und
machte ihn, sehr zu seiner Bestürzung, zum Mitwisser ihres ge-
heimsten Schmerzes, daß sich nämlich ihr Gemahl von ihr tren-
nen wolle; sie wünschte von ihm, daß er sich ihrer bei dem
scheidungslustigen Gemahl annehmen möge, für welch heikle Mis-
sion sich aber zur Befriedigung des Königs keine Gelegenheit
fand. Der Kaiser entsprach seinem innersten Empfinden mehr,
als er ihm eines schönen Tages Erfurt, das seit 1803 so sehn-
lichst begehrte, in Aussicht stellte und ihn deshalb an seinen Mi-
nister Champagny verwies. Während der König am 13. Dez.,