Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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typhösen Fiebers der Tod der erst im 19. Lebensjahre stehenden 
Prinzessin Margarethe ein, der jugendschönen Gemahlin des Erz- 
herzogs Karl Ludwig von Osterreich, in der Villa Reale zwischen 
dem Comer-See und Monza, nachdem sie noch kurz vorher die 
Eltern in Pillnitz besucht hatte. Wenige Monate später raffte 
der Tod die Prinzessin Anna, die Gattin des Erbgroßherzogs 
Ferdinand (IV.) von Toskana, am 10. Febr. 1859 hinweg. — — 
In der Zeit nach Abschluß des Krimkrieges ergab sich ein 
erfreulicher Aufschwung der Finanzen des Landes im allgemeinen 
und der erwerblichen Verhältnisse im besonderen, wie er auch, 
wennschon nicht in so hohem Grade, in den beiden vorangehenden 
Jahren bemerklich gewesen war. Freilich übten die Krisen in 
Nordamerika sowohl 1854 als 1857 ihren bedenklichen Rückschlag 
auf die sächsischen Erwerbsverhältnisse aus, die sich in engster 
Beziehung zu den Vereinigten Staaten entwickelt hatten. Ent- 
fielen doch von den im Werte von 16491427 Dollars aus dem 
Zollvereinsgebiete nach den Vereinigten Staaten in den beiden 
Jahren 1855/56 ausgeführten Waren allein auf Sachsen 4657555 
Dollars. Dem am 16. Nov. 1857 zusammengetretenen zweiten 
ordentlichen Landtag des Königs Johann, der am 10. Aug. 1858 
geschlossen wurde, konnte deshalb ein außerordentlich befriedigendes 
Budget für die Jahre 1858—1860 vorgelegt werden; es zeigte 
einen Überschuß von 5612636 Talern, der, nach dem heutigen 
Münzfuß und -wert berechnet, etwas über 28 Millionen Mark 
repräsentieren würde. Infolgedessen konnten Aufbesserungen der 
Beamtengehälter, die den steigenden Preisen der Lebensbedürfnisse 
einigermaßen entsprachen, Ermäßigung der Personal-, Gewerbe- 
und Grundsteuer und endlich auch öffentliche Bauten vorgesehen 
werden. In der damaligen Session genehmigten die Stände die 
Verlegung der Porzellanmanufaktur aus der Albrechtsburg in das 
Triebischtal bei Meißen und ermöglichten dadurch die spätere 
Wiederherstellung dieser herrlichen Stammburg der Wettiner, die 
freilich erst 1871 in Angriff genommen wurde. Bezeichnend war 
dabei, daß die Stände zwar schon 1858 sich für eine Restauration 
der Burg aussprachen und eine Summe bewilligten, die nach 
und nach durch Zuschlag der Zinsen die gewünschte Höhe erreichen
	        
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