Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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namentlich der industriellen und handeltreibenden Städte würden 
sie eingedrungen sein, wenn nicht das Ministerium allen im Ver- 
dacht der Hinneigung zu besagtem Vereine stehenden Persönlich- 
keiten die Bestätigung als Ratsmitglieder versagt hätte. 
Die Bildung des Vereins, die schon seit dem Juli 1859 
vorgesehen war, veranlaßte die Hauptvertreter der Triasidee, Beust, 
die Bayern v. d. Pfortden und von Schrenck und den württem- 
bergischen Minister von Hügel in München im September 1859 
zusammenzutreten, um über notwendige Reformen der Bundes- 
verfassung sich im allgemeinen zu besprechen; auch machte man die 
regelmäßige Wiederkehr solcher Konferenzen aus. Infolgedessenstellte 
Sachsen in Verbindung mit Bayern und Württemberg am 20. Okt. 
den Antrag beim Bundestage auf Revision der Bundeskriegs- 
verfassung. Denn es fehlte an jeder Einheitlichkeit der Führung, 
der Bewaffnung, des Kommandos, der Signale. Dasselbe Signal 
z. B., das bei den Württembergern den Befehl zum Angriff 
gab, rief die Badener zum Rückzuge. Sobald es nun aber daran 
ging, die allgemein erkannte Notwendigkeit im einzelnen zur 
Durchführung zu bringen, traten Bedenken und Sonderinteressen 
entgegen. So machte Sachsen auf Anregung des Kronprinzen 
Albert den Vorschlag, daß für die gemischten Verbände zum 
Zwecke einer rechtzeitigen Ausbildung und zur Gewöhnung an 
das Operieren in größeren Massen die bisher nur im Kriegsfalle 
gewählten Korpskommandanten eine dauernde Einrichtung mit 
dauernden Stäben u. dgl. werden möchten. Dies scheiterte sofort 
an der Verwahrung, die im Januar 1860 der hessische Kurfürst, 
entweder aus Furcht für seine Souveränität oder aus Geiz, gegen 
die Einsetzung eines solchen ständigen Kommandos beim IX. Korps 
am Bundestag einlegte. Die Hauptfrage aber bildete immerhin 
die Gesamtformation des Bundesheeres. Die Minister der Trias, 
die auch die Reform des Bundesrechtes auf den verschiedenen 
Gebieten des Handels und Gewerbes bei ihrer erneuten Zusammen- 
kunft zu Würzburg im Nov. 1859 in den Bereich ihrer Be- 
ratungen zogen, waren zwar für eine Reform der Bundeskriegs- 
verfassung, aber auch hier drängte sich der Gedanke einer mili- 
tärischen Selbständigkeit der mittleren Staaten in den Vorder-
	        
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