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gänzlich. Daraufhin erhob sich der preußische Gesandte von Sa-
vigny, um die feierliche Erklärung abzugeben, daß die Bundes-
akte durch die Zulassung des österreichischen Antrags gebrochen sei,
und daß deshalb Preußen in aller Form seinen Austritt aus dem
Bunde ankündige. Zwar konnte mit Recht der bayrische Gesandte
dem entgegenhalten, daß nicht der österreichische, sondern der bay-
rische Antrag zur Annahme gelangt sei: an der Sache wurde da-
durch nichts geändert, und der preußische Gesandte verließ den
Saal.
So war also die Entscheidung gefallen, und obgleich sie genau
voraus verkündigt war, erregte sie doch unter den Frankfurter
Diplomaten große Bestürzung. Auch Beust dürfte nicht angenehm
von dem seiner Berechnung so völlig widersprechenden Fazit über-
rascht worden sein. Der bayrische Antrag hatte sich als eine
Spinnenwebe erwiesen, die von der Tatsachenlogik zerrissen worden
war, und obendrein behauptete man in Frankfurt in dem preußen-
freundlichen Lager, daß Beust den Pfeil geschärft, v. d. Pfordten
ihn nur abgeschossen habe. Wie der Sachverhalt wirklich lag,
ist auseinandergesetzt worden. Daß für Beust die letzte Wendung
überraschend kam, erhellt daraus, daß er erst in den beiden der
Entscheidung folgenden Nächten daran ging, seine Papiere zu
sichten und Kompromittierendes zu verbrennen.
Am selben 14. Juni war der sächsische Landtag, wie schon
erwähnt, durch Beust geschlossen worden. Die Mitglieder der
Kammern, die Minister und Regierungskommissare waren vom
Könige nach Pillnitz zu dem üblichen Schlußdiner eingeladen.
Während des Verlaufs langte die Nachricht von der Frank-
furter Abstimmung an. Recht wohl war man sich bewußt, was
sie zu bedeuten hatte, und alles umdrängte den greisen König,
um ihm das Bewußtsein der Einigkeit mit seinem Volke zu
stärken, dessen er in diesen Stunden ganz besonders bedurfte.
Während aber hier noch der Becherklang über den Ernst des
Augenblicks hinwegtäuschte, ließ der Finanzminister von Friesen,
der sich im Hinblick auf die bevorstehende folgenschwere Ent-
scheidung in Pillnitz entschuldigt hatte, den vorerwähnten Zug
mit den wohlersparten sächsischen Millionen über Prag nach
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