Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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Tagesbefehle äußerte sich der Erzherzog u. a. folgendermaßen: 
„Wer seiner Pflicht so vollständig als die sächsischen Soldaten 
genügte, in so harten Prüfungen so ungebeugten Sinnes blieb, 
darf getrost auf die Vergangenheit und in die Zukunft blicken.“ — 
In den Tagen vom 4.—12. Nov. geschah dann der Rücktransport 
der Truppen mit der Eisenbahn. Die Sachsen hatten 46 Offi- 
ziere und 788 Mann verloren, 38 Offiziere und 582 Mann 
waren davon auf den Schlachtfeldern geblieben, die anderen den 
Würgengeln der Lazarette, der Cholera und dem Typhus, erlegen. 
47 Offiziere und 1345 Gemeine brachten an ihren Leibern die 
Wundenmale des harten Streites nach Hause. König Johann 
aber erließ an die heimkehrende Armee folgenden Tagesbefehl: 
„Soldaten! Die Stunde der Heimkehr hat geschlagen. Ihr kehrt 
in das Vaterland zurück, zwar nicht mit Sieg gekrönt, zwar nach 
manchem herben Verluste, aber doch mit unverletzter kriegerischer 
Ehre und mit dem von beiden Teilen Euch einstimmig zuer- 
kannten Ruhm der Tapferkeit, der Ausdauer und der unerschütter- 
lichen Pflichttreue unter schweren, unheilvollen Verhältnissen. 
Nehmt dafür den Dank Eures Kriegsherrn, dessen Stolz und 
Trost Ihr mitten im Unglück geblieben seid. — Soldaten! Ihr 
geht neuen Verhältnissen entgegen, bewährt auch in ihnen Eure 
Dienstwilligkeit, Eure Ordnungsliebe, Euren Gehorsam; sichert 
Euch durch kameradschaftliches Entgegenkommen die Achtung und 
Liebe des Heeres, an dessen Seite Ihr künftig zu streiten be- 
stimmt seid; Ihr werdet so am besten meinen Absichten ent- 
sprechen. — Das sächsische Heer wird unter allen Verhältnissen 
dem sächsischen Namen Ehre machen, dessen vertraue Ich mich 
zu Euch!“ — — 
Am 15. Nov. wurde vom König im Beisein der Prinzen 
der zwölfte ordentliche Landtag eröffnet. In der Thronrede sagte 
er u. a.: „Zwar mit tiefem Kummer über die schweren Opfer, 
welche das Land hat bringen müssen, bin Ich in Ihre Mitte 
zurückgekehrt, aber doch gestärkt von dem Bewußtsein, nur das 
Gute gewollt zu haben.“ Und am Schlusse wiederholte er die 
schon früher in seinem Schreiben an König Wilhelm abgegebene 
Erklärung: „Sowie es Mein fester Entschluß ist, dem Norddeutschen
	        
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