Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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über machten sie keine Fortschrite. Aber auf dem linken Flügel 
nahmen sie Naußlitz, Wölfnitz, Roßthal, sprengten die Stellung der 
Oesterreicher und machten gegen 15 000 Gefangene. 
Nachmittags 3 Uhr entschlossen sich die Verbündeten zum 
Rückzuge. 
Die neue Teplitzer Straße von Pirna über Berggießhübel und 
Peterswalde war in den Händen Vandamme's, der die Russen unter 
Prinz Eugen von Würktemberg auf Berggießhübel zurückdrängte. 
Die Straße von Dresden nach Pirna, sowie die hohe Straße über 
Kesselsdorf nach Freiberg waren beide auf dem Schlachtfelde selbst in 
die Hände der Franzosen gefallen. 
Es blieb daher nur die alte Teplitzer Straße von Dohna über 
Börnersdorf, Breitenau, Fürstenwalde, Ebersdorf und den Geiers- 
berg nach Teplitz. Ferner die alte Straße von Lockwitz über Maxen, 
Cunnersdorf, Glashütte, Börnchen, Lauenstein, Fürstenau nach dem 
Mückenthürmchen und bei Graupen hinab; endlich die alte Straße 
von Dippoldiswalde über Oberfrauendorf, Falkenhain, Altenberg nach 
Zinnwald und Eichwald. 
Die weiter westlich liegenden Gebirgsübergänge von Niklasberg, 
Einsiedel und Sebastiansberg kamen nicht in Frage. 
Der Zustand der Wege und Straßen war ein schlechter. Be- 
sonders die alte Teplitzer Straße war ganz in Verfall, seitdem man 
die neue über Peterswalde angelegt hatte. Die übrigen Wege hatten 
meist nur zwei Dresdener Ellen Spurweite (1,133 m); die Fahr- 
bahn war voller Steine, Felsblöcke und Löcher, die Steigung wieder- 
holt 15 Grad. 
Die Verbündeten gingen in drei Colonnen zurück; die Preußen 
über Maxen und Glashütte, die Russen über Frauendorf und Alten- 
berg, die Oesterreicher über Dippoldiswalde, zum Theil in der Richtung 
auf Altenberg, zum Theil über Pretzschendorf nach Sayda. 
Am 28. Abends standen die russischen Reserven bei Altenberg, 
Kleist bei Hausdorf unweit Maxen, Wittgenstein bei Dippoldiswalde, 
die Hälfte der Oesterreicher bei Altenberg, die andere Hälfte unter 
Klenau bei Pretzschendorf. 
Den 29. hielt Wittgenstein, zu welchem eine russische, eine 
österreichische Division, sowie die preußische Garde-Infanterie gestoßen 
waren, nach ununterbrochenen Arrieregardengefechten bei Altenberg. 
Die Oesterreicher unter Civalart und Crenneville erreichten Sayda, 
Klenau Großwaltersdorf südlich Freiberg. Kleist kam nach einem 
Arrieregardengefecht bei Glashütte auf der Straße vom Geiersberg 
bis Fürstenwalde. 
Die Verfolgung seiten der Franzosen war weniger heftig, als
	        
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