Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

— 198 — 
sehr erfreulich, wenn dieser Weg wieder eröffnet würde. Man erreicht 
den Rabenhorst vom Rittergutshofe aus in etwa 25 Minuten und 
geht nun auf dem Promenadenwege längs des Thalrandes, mit präch- 
tigem Ausblick über das Thal bis zum Pavillon (der Moschee), 
welcher vom steilen, felsigen und bewaldeten Abhange oberhalb Mühl- 
bach einen herrlichen Ausblick über das Thal und die dasselbe schließenden 
Höhenzüge gewährt. 
Von Häselich 4 km, von da bis Schlottwitz 3 km im Thale 
der Müglitz zurück zu legen. Kurz oberhalb Häselich ist das Thal 
wiederum tiefer eingeschnitten. An der Einschnürung zwischen dem 
Sattelberge und dem Höllenhübel haben die mit zahlreichen Felsen- 
brocken und Felsenpartien geschmückten Abhänge eine Höhe bis zu 
140 m. Von Schlottwitz bis zum Gasthofe „zur Ruhe“ bildet das. 
südwärts gerichtete, etwa 2 km lange Thalstück eine breite Wiesen- 
flüche, auf welcher einzelne Häusergruppen verstreut liegen. Unter 
diesen ist die Maschinenfabrik und Eisengießerei zu nennen, in welcher 
Mühlentheile, landwirthschaftliche Maschinen, Maschinen für Papier= 
fabriken und Holzschleifereien gefertigt werden. Die Ostseite des Thales 
wird von beinahe 150 m hohen, gut bewaldeten Abhängen gebildet, 
die Westseite von einem nur 50 m hohen Steilhange, über welchem 
sich sanfter gewölbte Höhenrücken erheben. So herrlich dieses Thal- 
stück auch ist, dem Fußwanderer wird die gerade Chaussee langweilig 
und kein Theil dieses köstlichen Thales ist so ermüdend, wie dieser- 
Das aber trägt wesentlich dazu bei, die Freude an der folgenden 
Thalstrecke zu erhöhen. „Der freundliche Anblick sanfter, fruchttragender 
Abhänge wechselt hier mit den steilen Felsen, welche bald das Schwarz 
düsterer Tannen und das hellere Grün einzelner Buchen und Eichen, 
im bunten Gemisch, bald dichte Waldungen bekleiden, oder kahl und 
drohend auf den Wanderer herabschauen ... Aber jede Krümmung 
des Grundes bietet diesem eine neue, überraschende Ansicht und irgend 
einen Fund, der ihn erfreut, sei es nun eine seltene Pflanze oder 
ein Amethyst, ein glänzendes Stück Bandachat u. s. w.“ (W. Becher, 
Schloß Weesenstein, S. 4.) 
Die Thaleinschnürung bei der Hofemühle, wo die Drebnitz aus 
ihrem tief eingerissenen, schmalen und wegelosen Waldthale in die 
Muüglitz eintritt, bezeichnet mit ihren 70 bis 100 m hohen Abhängen, 
schroff an die Thalsohle herantretenden Felsenwänden, mit stotzig auf- 
ragenden Klippen, Säulen und Felszähnen, wiederum eine Thalstrecke, 
in welcher bei den vielfachen Biegungen und Windungen mit jedem 
Schritte und Tritte die prächtigsten Landschaftsbilder wechseln. Das 
von 80 bis 90 m hohen, reichbewaldeten Steilhängen eingefaßte 
Drebnitzthal, in welchem bis Liebenau nur zwei einsame Mühlen liegen,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.