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sehr erfreulich, wenn dieser Weg wieder eröffnet würde. Man erreicht
den Rabenhorst vom Rittergutshofe aus in etwa 25 Minuten und
geht nun auf dem Promenadenwege längs des Thalrandes, mit präch-
tigem Ausblick über das Thal bis zum Pavillon (der Moschee),
welcher vom steilen, felsigen und bewaldeten Abhange oberhalb Mühl-
bach einen herrlichen Ausblick über das Thal und die dasselbe schließenden
Höhenzüge gewährt.
Von Häselich 4 km, von da bis Schlottwitz 3 km im Thale
der Müglitz zurück zu legen. Kurz oberhalb Häselich ist das Thal
wiederum tiefer eingeschnitten. An der Einschnürung zwischen dem
Sattelberge und dem Höllenhübel haben die mit zahlreichen Felsen-
brocken und Felsenpartien geschmückten Abhänge eine Höhe bis zu
140 m. Von Schlottwitz bis zum Gasthofe „zur Ruhe“ bildet das.
südwärts gerichtete, etwa 2 km lange Thalstück eine breite Wiesen-
flüche, auf welcher einzelne Häusergruppen verstreut liegen. Unter
diesen ist die Maschinenfabrik und Eisengießerei zu nennen, in welcher
Mühlentheile, landwirthschaftliche Maschinen, Maschinen für Papier=
fabriken und Holzschleifereien gefertigt werden. Die Ostseite des Thales
wird von beinahe 150 m hohen, gut bewaldeten Abhängen gebildet,
die Westseite von einem nur 50 m hohen Steilhange, über welchem
sich sanfter gewölbte Höhenrücken erheben. So herrlich dieses Thal-
stück auch ist, dem Fußwanderer wird die gerade Chaussee langweilig
und kein Theil dieses köstlichen Thales ist so ermüdend, wie dieser-
Das aber trägt wesentlich dazu bei, die Freude an der folgenden
Thalstrecke zu erhöhen. „Der freundliche Anblick sanfter, fruchttragender
Abhänge wechselt hier mit den steilen Felsen, welche bald das Schwarz
düsterer Tannen und das hellere Grün einzelner Buchen und Eichen,
im bunten Gemisch, bald dichte Waldungen bekleiden, oder kahl und
drohend auf den Wanderer herabschauen ... Aber jede Krümmung
des Grundes bietet diesem eine neue, überraschende Ansicht und irgend
einen Fund, der ihn erfreut, sei es nun eine seltene Pflanze oder
ein Amethyst, ein glänzendes Stück Bandachat u. s. w.“ (W. Becher,
Schloß Weesenstein, S. 4.)
Die Thaleinschnürung bei der Hofemühle, wo die Drebnitz aus
ihrem tief eingerissenen, schmalen und wegelosen Waldthale in die
Muüglitz eintritt, bezeichnet mit ihren 70 bis 100 m hohen Abhängen,
schroff an die Thalsohle herantretenden Felsenwänden, mit stotzig auf-
ragenden Klippen, Säulen und Felszähnen, wiederum eine Thalstrecke,
in welcher bei den vielfachen Biegungen und Windungen mit jedem
Schritte und Tritte die prächtigsten Landschaftsbilder wechseln. Das
von 80 bis 90 m hohen, reichbewaldeten Steilhängen eingefaßte
Drebnitzthal, in welchem bis Liebenau nur zwei einsame Mühlen liegen,