Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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gebirge hin erkennt man anziehende Gestaltungen. Vor Allem be- 
merkenswerth ist nur der durch den Gneiß durchgebrochene Basaltkegel. 
Besonders hervorragend ist die Ansicht des böhmischen Mittel- 
gebirges von dem Nollendorfer Berge, östlich der Kirche von 
Nollendorf. Sie übertrifft die Ansicht des Mittelgebirges von der 
Salesiushöhe bei Osseg bei Weitem an malerischer Nebeneinanderstellung 
der Berge und wird von keiner der anderen Mittelgebirgsansichten 
erreicht. Nordöstlich begrenzt der im Sandsteingebirge liegende Hohe 
Schneeberg die Aussicht. Südwärts am Horizonte weiter gehend 
reihen sich Rosenberg, Tannenberg, Lausche, Kaltenberg, Kamnitzer 
Schloßberg, Kleißberg, Wolfsberg, Ronberg, Geltzschberg, Kreuzberg, 
in weiter Ferne der Georgenberg mit seiner hellleuchtenden Kapelle, 
sodann der Lobosch, genau im Süden den Kletschen, der Donnersberg, 
der Biliner Stein, Spitzberg und Rösselberg bei Brüx, an einander; 
zu Füßen liegt das Kulmer Schlachtfeld, die Horkakapelle und schräg- 
über der Teplitzer Schloßberg. 
Wenig östlich von Nollendorf, an den Trümmern einer Mühle, 
hat man in der Thaleinsenkung des Eulabaches einen durch seine 
landschaftliche Schönheit ganz hervorragenden Ausblick nach Südost. 
Von beiden Thalhängen begrenzt, tritt das Bild vom Zinkenstein, 
Beileberg bei Graber und Geltzschberg bei Lewin, welche mit ihrer 
eigenthümlichen Gestalt über die näher gelegenen, farbenreichen Höhen- 
züge und Berge des Mittelgebirges aufragen, in eigenthümlicher Form 
und Bewegung vor das Auge. 
Südlich vom Mückenthürmchen, in der tief und eng eingerissenen 
Schlucht des Gebirgsabhanges mit ihren Nebenrissen und Abhängen 
liegt die alte Bergstadt Graupen zu Füßen der auf schroffen Berg- 
vorsprunge im frühen Mittelalter errichteten Burg. „Graupen eine 
„Stat zu behmen untern Muckenberge", sagt der Pirnaische Mönch, 
„von Zinnbergfohrt erbaut hat ein Schloß worauf die von Kolditz 
„gesessen. Diese statt zwischen den Bergen gelegen, hat nur eine 
„Gasse, streckt sich in die Lenge."“ 
Die ersten Anfänge der Bergstadt Graupen reichen allem Ver- 
muthungen nach bis in das elfte Jahrhundert zurück, wenn auch erst 
1305 der Bergort Graupen als Stadt bezeichnet wird. Im Wappen 
von Graupen ragt über drei Querbalken ein halber schwarzer Löwe, 
der an das Wappen von Colditz erinnert. Die alterthümliche, ver- 
räucherte Stadt mit ihren zahlreichen schindelgedeckten Fachwerkhäusern, 
war im frühen Mittelalter schon stark befestigt, wenngleich sie nur 
eine Straße und zwei Thore hatte, das Mückenberger im Norden 
und das Böhmische im Süden. Von dem bis Ende des 14. Jahr- 
hunderts wachsenden Wohlstande der Bürger und der durch den reichen
	        
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