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Meißen angelegten Grenzburgen. Rektor Freiberg nennt den Namen
im Programm der Annen-Realschule zu Dresden von 1730 „Maxa“,
„Maxia“ einen flavischen, ohne jedoch dessen Deutung zu versuchen,
die auch von neueren Forschern nicht unternommen worden ist)
Wahrscheinlich hängt der Name mit machnaeé — Fechter, Kämpfer
zusammen; wenigstens dürfte dies dem Sinne nach nahe liegen. Den
altesten Theil des Schlosses bildet ein mächtiger, schmuckloser, qua-
dratischer Thurm, dessen Aufbau wahrscheinlich in das 12. Jahr-
hundert zurück reicht, obgleich von Anderen der Bau desselben erst in
das 13. oder 14. Jahrhundert verlegt wird. Derselbe war un-
zweifelhaft der Bergfried der einst hier stehenden Grenzburg. In der
neuesten Zeit ist derselbe mit einem Ziegelwalmdache gekrönt und gegen
früher bedeutend verschönert worden. Das Schloß macht von Süd-
west einen stattlichen Eindruck.
„Maxein“ war ein burggräflich Dohnasches Lehn. 1311 besaß
es Günther von Karras. 1402 fiel es an die Markgrafschaft Meißen.
1548 kam es an die Schönberge. 1570, dann 1665 wurde die
Burg vollständig umgebaut, so daß von ihrer ursprünglichen Anlage
Nichts mehr zu erkennen ist. 1727 wurde der nördliche Schloßflügel
angebaut.
Maxen war im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts in den
Besitz des Major Serre gelangt, der als Gründer der Schillerstiftung
vor Allem bekannt wurde. Denn seiner Energie hauptsächlich war
die Durchführung der 1858 in Dresden veranstalteten Schillerlotterie
zu danken, welche dem Vereine zur Unterstützung verdienter und hülfs-
bedürftiger Schriftsteller ganz bedeutende Mittel zuführte. Major
Serre war ein weitbekannter Gönner und Förderer von Kunst und
Litteratur. „Im Hause des Major Serre versammelte sich zu jener
Zeit (Anfang der Vierziger Jahre) eine ganze Welt von geistreichen
und berühmten Menschen, die der Wissenschaft, der Kunst oder dem
Theater angehörten.““)
Zwischen Falkenhain und Ploschwitz, etwa ¾ Stunde nord-
östlich von Maxen, liegt der Punkt, wo am 21. November 1759
der preußische General von Finck mit 13000 Mann die Waffen
streckte. Welche Gründe General von Finck auch haben mochte, die
Stellung von Maxen hartnäckig zu behaupten, so durfte er es doch
unter keinen Umständen dahin kommen lassen, von allen Seiten von
dem überlegenen Feinde zu gleicher Zeit angegriffen zu werden.
Denn nachdem er den Plan des Gegners erfahren hatte, blieb ihm
*) J. G. Frietzsche, Historischer Nachtrag zum Rittergute Maxen. 1762.
*') Herzog Ernst von Sachsen-Coburg. Aus meinem Leben 1, 73.