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Tiegelgußstahl her. Die Production stieg auf mehr als 5000 Tonnen,
vorwiegend Eisenbahnschienen, Maschinentheile, Schienen für Secundär—
bahnen, Messer für Papierfabrikation, Federn für Eisenbahnzwecke,
Gußstahl in Stangen und Schmiedestücken, Faconguß u. s. w. Auf
dem 1880 angelegten Fein= und Drahtwalzwerke von vier Walzen-
straßen werden Flach= Rund= und Quadrat-Stäbe und Drähte von
135 bis 4½ mmn herab ausgewalzt; außerdem auch Secundärbahn-
und Grubenschienen.
Die Werke bestehen gegenwärtig aus der Tiegelstahlschmelzerei
mit Martinöfen und Facongießerei; dem Bessemerwerk mit zwei
Convertern, dem Walzwerk, den Hammerwerken mit 8 größeren und
kleineren Dampfhämmern, 3 Schwanzhämmern, mehreren Heißeisen-
Kreissägen, Scheeren, Stanzen und Hülfsmaschinen zur Anfertigung
von Stahlartikeln; der Kleinschmiede für weitere Verarbeitung der in
den Hammerwerken vorgeschmiedeten Stücke; der Federwerkstatt mit
verschiedenen Maschinen und Oefen, zur Anfertigung von Eisenbahn-,
Trag-, Spiral= und anderen Federn und der mechanischen Werkstatt
mit der entsprechenden Anzahl von Drehbänken, Hobel-, Frais-, Bohr-
und anderen Werkzeugmaschinen. Die erforderlichen Schmelztiegel
werden von der Sächsischen Gußstahlfabrik selbst angefertigt.
Die auf der Gußstahlhütte gefertigten Artikel umfassen: Guß-
stahl in Stangen, Secundärbahnschienen, Walzdraht, Tiegelstahlfacon=
guß (Hämmer, Zahnräder, Karrenräder, Hunderäder für Gruben= und
Hüttenbetrieb, Maschinentheile, Pflugschaare), Tragfedern für Eisen-
bahn-, Last= und leichte Wagen, Spiralfedern, Kolbenfedern u. s. w.
Schmiedestücke (Kolbenstangen, Kuppelstangen, Schieber, Walzen u. s. w.)
Messer aller Art, für Papier-, Holz-, Blechfabrikation u. s. w.
Spaten, Schaufeln, Kohlenlöffel, Hämmer aller Art u. s. w. Das
Nebenwerk in Berggießhübel fertigt Regulir-, Schütt= und Badeöfen,
Feuerthüren, Maschinenguß, Bauguß u. s. w. Es besteht aus einer
Eisengießerei mit Cupolofenbetrieb und einem Hammerwerk mit
Raffinir= und Schweißfeuern, und einer mechanischen Werkstatt.
Das Hauptwerk in Döhlen beschäftigt ungefähr durchschnittlich
400 Arbeiter, das Nebenwerk in Berggießhübel 100 Arbeiter. (Mit-
theilungen des Directorium der Sächsischen Gußstahlfabrik Döhlen).
Unter den verschiedenen Glashütten steht die von Siemens oben
an. Dieselbe hat die Glasindustrie unter fortgesetzter und außer-
ordentlich geschickter Ausnutzung der neuesten Erfindungen, welche auf
diesem Gebiete zum großen Theile von Herrn Siemens, dem Besitzer
der Dresdener und Döhlener Glashüttenwerke, selbst gemacht worden
sind, zu einer bedeutenden Entwickelung gebracht.
Die Siemens'sche Glashütte in Döhlen führte schon