Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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breiten Fries von weißem Marmor erhebt sich eine Säulenstellung 
korinthischer Ordnung. Die Säulen, deren Schäfte aus rothgrauem 
und gelbem, deren Fuß aus dunkelm, deren Capitäle aus weißem 
Marmor gefertigt sind, stehen paarweise (am Eingange in Doppel- 
paaren), so daß in dem flachen, nischenartigen Raume, welcher 
zwischen ihnen bleibt, das eine Mal eine lebensgroße Figur von ver- 
goldetem Messing, das andere Mal eine große weiße Marmortafel 
Platz findet. 
Nach dem Altar gewendet, hat man zu seiner rechten Hand die 
Figuren von Kurfürst Christian I., Kurfürst August und Herzog 
Heinrich dem Frommen, zur linken Hand Kurfürst Johann Georg I., 
Kurfürstin Anna, Herzogin Katharina. Die Kurfürsten knieen in 
voller Rüstung, das Kurschwert in der rechten Hand, die linke vor- 
gestreckt, das Antlitz dem Altar zugewandt, Helm und Handschuh 
zur Seite; die Kurfürstin und Herzogin falten im Knieen die Hände 
zum Gebet. „Die Figuren sind (mit Ausnahme der des Kurfürsten 
Johann Georg I.) wegen Haltung, lebenstreuer Auffassung und tüchtiger 
Ausbildung der Köpfe und des Trachtlichen längst als bedeutende 
Kunstwerke geschätzt.“ (Steche III., 53.) 
Die Säulenuntersätze am Sockel sind mit Löwenköpfen von 
weißem Marmor geschmückt, und zwischen den Säulenstellungen be- 
finden sich auch hier weiße Marmortafeln mit Inschriften. Ober- 
halb der Figuren sind Wappen angebracht. Das hohe Gebälke des 
Frieses ist reich geschmückt mit Mascarons, Wappen, Cartouchen, 
Frucht= und Laubgewinden, Knaben= und Engelsfiguren. Ein stark 
hervortretender Sims schließt diesen unteren Theil der Fürsten- 
gruft ab. 
Oberhalb dieses Simses enthält eine zweite Pilasterstellung von 
Sandstein in Rundnischen die Bildsäulen von acht Propheten. Auf 
dem darüber befindlichen oberen Sims sieht man Engelsfiguren mit 
Musikinstrumenten. 
Der marmorne Altartisch ist mit dem Crucifix geschmückt, neben 
welchem Johannes der Täufer und Petrus der Apostel stehen; hinter 
demselben die Figuren der Barmherzigkeit, der Gerechtigkeit, der Treue 
und der Hoffnung mit der Taube. Den Chorabschluß bilden vier 
Engel mit den Marterwerkzeugen; zwischen ihnen der auferstandene 
Christus in großartiger Auffassung. 
Die Decke stellt in eigenthümlicher Ausführung das Nahen des 
jüngsten Gerichts, den Erzengel Michael und den von einer Engel- 
schaar umgebenen Christus dar. 
Der Fußboden ist mit achtundzwanzig messingenen Grabplatten 
von vortrefflicher Composition und Arbeit in Figuren, Wappen,
	        
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