Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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wiederholten sich Beschießung und Sturm. Zwei Mal wurde das 
Rondel verloren; zwei Mal wurden die Schweden wieder hinausge- 
worfen; aber beim dritten Sturm behaupteten sie das Rondel, ver- 
bauten den Graben und bewarfen die Bresche und den Petersthurm 
nun ihrerseits mit Handgranaten. 
Der Kampf um das Petersthor selbst dauerte fort. Große 
Holzhaufen wurden herbeigeschleppt und angezündet, um die Ver- 
theidiger zu vertreiben. Da ließen die Schweden am 9. Februar 
zwei Minen springen, welche das Rondel öffneten. Der niederge- 
schossene Thorthurm wurde bestiegen und mit Musketieren besetzt. 
Dagegen errichteten die Vertheidiger in der Petersstraße noch 
eine Batterie von zwei Zwölfpfündern und besetzten alle Häuser eben- 
falls mit Musketieren. Aber die Lage der Stadt wurde immer 
schwieriger. Ein Thurm nach dem anderen mußte aufgegeben werden. 
Man vertheidigte sich noch hartnäckig, aber trotz aller Anstrengung 
wurde die Lage immer unhaltbarer. 
Noch am 10., 11. und 13. Februar ließ man mit Erfolg 
Minen gegen die schwedischen Werke springen. Die Schweden griffen 
nun auch das Kreuzthor an, hinter welchem man einen neuen Ver- 
theidigungsabschnitt hergestellt hatte. 
Vergebens hatte man einen Waffenstillstand nachgesucht, als 
in der Nacht zum 15. Februar zwei aufgehende Feuer und Schüsse 
aus großem Geschütz von Lichtenberg her Zeichen gaben, daß 
Ersatz nahe. 
Torstenson ließ noch am Petersthor zwei Minen springen, 
welche eine Bresche von mehr als 20 Ellen in die Mauer legten 
und den Feuerthurm so beschädigten, daß sein Einsturz drohte; aber 
in der Hoffnung baldigen Entsatzes hatte man schon Tags vorher 
die Werke wieder hergestellt und auch hier gelang es, hinter der 
Bresche eine Palissadirung zu errichten, um einem neuen Sturmangriff 
mit Erfolg entgegen zu treten. 
Den 17./27. Februar hob Torstenson die Belagerung 
eiligst auf. 
Der österreichische General Piccolomini traf mit 9000 Reitern, 
5000 Mann Fußvolk und 26 Geschützen ein und drängte Torstenson 
nach der Lausitz. 
Groß war der Jubel. Ein allgemeiner Dankgottesdienst wurde 
gefeiert. Der Ruhm Freibergs und seiner tapfern Vertheidiger ging 
durch das ganze Reich; Kaiser Ferdinand III. erließ Dankschreiben 
und Gnadenketten an den Commandanten v. Schweinitz und den 
Bürgermeister Schönlebe, den Rath und die Bürgerschaft. 
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