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Unter dem Orgelchor, ziemlich im Dunkeln, hängen in Glaskästen
auf der einen Seite die Kleider der Prinzen Ernst und Albrecht, auf
der andern die des Köhler Schmidt, welche nach dem Mißlingen des
Prinzenraubes hier aufgehängt wurden.
Kurz unter dem südwestlichen Ende von Ebersdorf, das über
den Höhenzug hinüber reicht, streicht die bekannte und interessante,
von nahezu Südwest gegen Nordost gerichtete Gebirgseinsenkung von
der Chemnitz zur Flöha, deren höchster Punkt nur 330 m über dem
Meere liegt, also nur 50 m über der Zschopau und 95 m niedriger
als der 2 km entfernte Beuthenberg, von dessen Aussichtsthurme man
eine gute Aussicht nach Norden und Osten, besonders nach dem
Zschopauthale hat.
In der Meereshöhe von etwa 280 m vereinigt sich, dicht unter
dem Dorfe Flöha, ungefähr in der Mitte der von Nordwest nach
Südost gerichteten, 1 km breiten Aue, am Fuße des Katzenberges
mit seinen steilen, waldbedeckten Abhängen die breite, dunkle Zschopau
mit der fast eben so starken, aber helleren Flöha. Von der Brauns-
dorfer Mühle bis Falkenau, auf fast 7 km Länge ist die Thalaue
im Norden von einem 30 bis 45 m hohen Steilrande eingefaßt,
über welchen sich die zum Theil mit Wald bedeckten Höhen des
Wachtelberges erheben, während die Dörfer Flöha, Gickelsberg,
Falkenau mit ihren wohlhäbigen, großen Bauernhöfen, freundlichen
Häusern, zahlreichen Mühlen und bedeutenden Fabrikanlagen den
Wohlstand der anmuthenden Niederung bestätigen. Im Süden steigt
der Bergrand höher und schroffer, während die Ausbuchtungen des
Thalkessels nach Nordwest und Südost flacher erscheinen.
In Flöha war seit 1634 der Vater von Samuel Frh. von
Pufendorf Pfarrer. Derselbe wurde 1661 Professor des Natur-
und Völkerrechtes an der Universität zu Heidelberg und 1670 an
der Universität zu Lund, an welche ihn König Karl XI. von Schweden
berief, zum Staatssekretär und Historiographen und 1694 zum Frei-
herrn ernannte. „Derselbe gab dem historischen Unterrichte durch
Verbindung von Geographie und Statistik mit der Geschichte und
durch Beziehung der Begebenheiten auf die Politik eine neue, das
Studium wesentlich veredelnde Richtung.“ (Schumann II, 657.)
Samuel Pufendorf war den 8. Jannar 1632 in Dorf-Chemnitz im
Erzgebirge geboren und starb den 26. Oktober 1694 in Berlin, wo
er seit 1686 als Historiograph lebte.