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den ausgedehnten Waldungen die Stadt Zöblitz mit der weithin er-
kennbaren Kirche. Zahlreiche Ortschaften liegen auf den Hochplateaus
und Höhenzügen. Im Nordosten schließt der Höhenrücken zwischen
Flöha und Mulde die Aussicht ab.
Die Rundschau von der Dreibrüderhöhe bei Marienberg ist bei
Weitem nicht so charakteristisch für den Kamm des Gebirges, nicht
so landschaftlich-malerisch für die näheren Umgebungen.
Vom Lauterbacher Knochen geht man nordwärts auf einem
Waldwege nach der Straße, an dem interessanten fiskalischen Kalk-
bruche vorüber, in einem niedlichen Seitenthale nach Marterbüschel
und der Eisenbahnstation Pockau-Lengefeld. Der Kalkbruch wird auf
einem Kalklager in Gneis betrieben, dessen 6 bis 12 m mächtigen
Bänke aus einem weißen, feinkörnigen Kalkstein bestehen. Gneis,
Asbest, Schörl, Hornblende und Eisenstein sind die Bestandtheile der
Zwischenlager. Marterbüschel ist zu längerem Aufenthalte sehr
geeignet.
Ein prächtiges Waldthal ist nordwestlich von Lengefeld, das
Thal des Lautenbaches, unterhalb des Langen Steines. Von Lenge-
feld bis zur Klatschmühle 2½ km, von da bis Neunzehnhain 1½ km,
von Neunzehnhain südlich bis zur Wolkensteiner Straße 3 km; von
Neunzehnhain westlich über die Bornwaldhäuser bis zur Zschopauer
Straße 4 km; von Hohndorf nach Zschopau nicht ganz 4 km.
Von Osten her mündet bei Rauenstein das Thal des Seiden-
baches, ein anmuthiges Waldthal, 2 km bis zur Hölzelmühle, und von
da in nordöstlicher Richtung am Seidenbache hinauf 2 km bis zur
Schafbrücke, oder in südöstlicher Richtung längs des Haselbaches 2 km
bis Forchheim.
Von Station Pockau-Lengefeld nach Olbernhau wird man die
Eisenbahnfahrt vorziehen. Das Thal hat zwar einige recht hübsche
Punkte, vor Allem die Thalenge oberhalb der Nennigmühle; aber
die Fußwanderung ist lang (10 km).
An den untersten Gütern von Blumenau, in etwa 425 m
Meereshöhe, beginnt die ziemlich 1 km breite Thalebene der Flöha,
welche bis zur Vereinigung der Schweinitzbach mit der Flöha, an
der Schweinitzmühle oberhalb Grünthal, in 480 m fast 9 km hinauf
reicht. Das Thal hat nur 55 m Fall, d. h. 1:180. Zum größten
Theile Wiesen, mit zahlreichen Büschen und Bäumen längs der ver-
schiedenen Wasserläufe bedeckt, von sanfteren, erst in größerer Ent-
fernung mit Wald bedeckten Abhängen begrenzt, giebt es aufwärts
wie abwärts ein farbenfrisches Bild.
Gebirgsaufwärts von stattlichen Wäldern umrahmt, über welche
Bergkuppen aufragen, bildet zur linken Seite die am Thalrande hoch