Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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Bearbeitungsfähigkeit, sowie durch seine, durch keine Marmorart zu 
übertreffende Schönheit und Politur ganz besonders geeignet. 
Die Arbeiten der Zöblitzer Serpentinindustrie haben auch viele 
Anerkennung gefunden. 
Die Lage der Serpentinindustrie ist im Ganzen in den letzten 
Jahren ziemlich unverändert geblieben. Wohlfeile Massenartikel sind 
im Ganzen gesucht gewesen; in den feineren Luxusgegenständen hat 
sich der Absatz vermindert. Die Ausfuhr nach Oesterreich hat fast 
ganz aufgehört; die nach Rußland hat sich bedeutend vermindert; da- 
gegen sind Norwegen, Schweden, Nordamerika, vor Allem aber 
Deutschland selbst getreue Abnehmer für die Serpentinsteinindustrie 
geblieben. 
48. Das erzgebirgische Waldgebiet. 
Ein ausgedehntes Waldgebiet erstreckt sich geschlossen zu beiden 
Seiten des Pockauthales von der Sehma bis zum Wernsbache, in 
gerader Linie gegen 50 km breit, an die ausgedehnten böhmischen 
Forsten auf dem Gebirgskamme angelehnt, so daß man mit Hinzu- 
rechnung dieser den Kamm des Erzgebirges, einschließlich des Süd- 
abhanges, als ein Waldgebtet von gegen 40 Quadratmeilen bezeichnen 
kann. Vom Schneckensteine bei Hammerbrück über den Plattenberg, 
die Wirbelsteine, den Haßberg, Feuerröstberg, Jagdschloß Lichtenwald 
bis zum Kahlen Berge bei Altenberg ist die Längenausdehnung dieses 
Waldgebietes auf 110 km anzunehmen; seine Breite zwischen Eiben- 
stock und Heinrichsgrün in Böhmen 22 km; zwischen Markersbach 
bei Scheibenberg und Lichtenstadt in Böhmen 24 km; zwischen 
Mildenau bei Annaberg und Boxgrün bei Warta 21 km; zwischen 
Schindelbach bei Marienberg und Preßnitz 15 km; zwischen Hüttstadt 
bei Zöblitz und Sebastiansberg 14 km; zwischen Olbernhau und 
Göttersdorf bei Görkau 12 km; zwischen Rechenberg bei Frauenstein 
und Oberleutersdorf 15 km; zwischen Schmiedeberg bei Dippoldis- 
walde und Eichwald bei Teplitz 20 km. Eine oberflächliche Schätzung 
läßt dieses Waldgebiet auf 2000 Quadratkilometer (gegen 40 Quadrat- 
meilen) veranschlagen. Selbst wenn man ein Viertel der Fläche für 
Feld und Wiesen ausscheidet, bleiben noch über 1500 qkm Waldfläche. 
Außer diesem geschlossenen Wald des Obergebirges sind aber 
auch gar nicht unbedeutende Waldflächen auf dem Abhange des Ge- 
birges vorhanden. Von Ost nach West, ohne die zahllosen kleineren 
Waldflächen von weniger als 4 qkm zu zählen, den Hirschbacher und 
Reinhardsgrimmer Wald mit gegen 8 qkm, die Dippoldiswalder
	        
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