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der hauptsächlichsten Gesteinsarten des Gebirges ab, welche durch ihre
Neigung oder Aufrichtung die verschiedenen Formen hervorgerufen haben.
Dem allgemeinen geologischen Aufbau der erzgebirgischen Er-
hebung liegt im großen Ganzen ein System von drei Falten zu
Grunde, welche sich in der Richtung von Südwestsüd nach Ostnordost
erstrecken. Das Gebiet derselben besteht aus den ältesten geschichteten
Gesteinsformationen, hauptsächlich der Thonschiefer-, Glimmerschiefer-
und Phyllitformation, der Gneiß= und Granulitformation, so wie in
geringerer Ausdehnung der Grauwackenformation. Nächstdem, wenn
auch in weniger bedeutendem Umfange aus Eruptivgesteinen, als
Granit, Porphyr, Basalt u. s. w. .
DiegrößteundsüdlichstedieserdreiFaltenerhebungenbildet
das Erzgebirge, dessen Kamm über 700 m hoch erhoben ist, zu
neun Zehnteln über 800 m, zu fast einem Viertel sogar über 1000 m,
welches mit seinem steilen Absturz gegen Südost die Bruchkante seiner
Erhebung bezeichnet.
Die zweite, mittle dieser Falten bildet das sächsische Mittel= oder
Granulitgebirge, welches aus der Gegend von Glauchau bis gegen
Roßwein reicht, und in dem Höhenzuge von Hohenstein und vom
Rabensteiner Wald seine höchste Höhe mit 485 m erreicht.
Die dritte, niedrigste dieser Falten liegt im nördlichen Hügel-
lande, weit vom eigentlichen Gebirgsfuße entfernt und hat im Collm-
berge bei Oschatz, 314 m, ihre höchste Erhebung.
Zwischen dem Erzgebirge und Mittelgebirge liegt das erz-
gebirgische Becken mit seinen aus erzgebirgischen und mittelgebirgischen
Gesteinstrümmern zusammengesetzten Schichten des Rothliegenden,
zwischen welchen mannigfaltig Eruptivgesteine und vulkanische Tuffe
eingeschaltet sind).
Das große trapezförmige Gebiet der Erzgebirgserhebung, dessen
südöstliche Begrenzung eine nahezu gerade Linie von Falkenau an
der Eger bis Vorder-Tellnitz, bez. Königswalde unterm Schneeberge
bildet, wird auf der Nordostseite wiederum ziemlich geradlinig etwa
von Berggießhübel bis gegen Lommatzsch, auf der Westseite von der
Linie Falkenau-Schöneck und der Wasserscheide zwischen Pleiße und
Mulde begrenzt, wenn auch die geognostische Formation weiter nach
Westen reicht; endlich nach Nordwest von der Linie Glauchau, Rochlitz,
Döbeln. Diese Linien umfassen ein großes Gebiet, welches in der
Hauptsache von Gneiß, Glimmerschiefer, Thonschiefer eingenommen
wird, während Granulit, Granit, Serpentin, Porphyr, Phono-
*) Vergl. H. Credner, Oberbergrath, Das erzgebirgische Falten-
system. 1883 (im Bericht des Allgem. Bergmannstages).