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kloster mit wunderthätigem Marienbilde in der sehenswerthen Doppel-
kirche. Auch der Kreuzgang ist interessant. Der Platz vor der Kirche
ist von hohen, prächtigen Bäumen eingefaßt. Auf dem Wege von
Joachimsthal hierher, etwas über ¾ Stunde, muß man auf der
Höhe ¼ Stunde nach Südost ausbiegen, um von dem Schimitzberge
aus den Einblick in das Thal von Mariasorg, den Querriegel des
Pleßberges mit seinem Kegel als Abschluß, in seiner vollen Schön-
heit zu gewinnen. Etwa 20 Minuten weiter nach Südost bietet
das Signal vom Koberstein einen sehr besuchenswerthen Aussichts-
punkt.
Das Thal des Reinbaches ist ein von hohen, bewaldeten Ab-
hängen eingeschlossenes Waldthal, in welchem man bis zum Elias-
schachte auf gebahntem Wege aufwärts gehen kann. Weit interessanter
ist es, dasselbe zu durchqueren, und von Mariasorg aus dasselbe zu
überschreiten, um an den steilen Abhängen des Steinberges hinauf,
auf wenig begangenem Steige die Höhe des Pleßberges zu gewinnen.
Man kann auch von Mariasorg aus ein Stück an dem Reinbache ab-
wärts gehen, um sodann über Lindig, Mittel= und Ober-Kaff den
Pleßberg zu besteigen.
Das Thal der Wistritz, welches kurz vor Lichtenstadt aus dem
Gebirge heraus tritt, ist oberhalb Merkelsgrün von über 200 m
hohen, waldbedeckten Thalrändern eingeschlossen und steigt von dem
Vereinigungspunkte mit dem Reinbache ziemlich bedeutend an. Nicht
ganz 2 Stunden braucht man, um Bäringensy) zu erreichen.
Die Stadt verdankt ihren Ursprung ebenfalls dem Bergbau;
das Wappen der Stadt, einen Bären darstellend, der einen Ring im
Rachen hat, schließt sich an die Sage über die Entdeckung der ersten
Erzadern. (Dr. J. A. E. Köhler, Sagenbuch, Nr. 536.) Der 1532
gegründete Ort erhielt 1559 Stadtrechte. In der höchsten Blüthe
des Bergbaues sollen allein 72 Pochwerke im Betrieb gewesen sein.
Daß dies übertrieben ist, braucht man wohl nicht erst zu sagen. Der
Bergbau ging allmälig zurück, bis er endlich anfangs des 19. Jahr-
hunderts vollständig aufhörte und Bäringen Industriestadt wurde, wie
so viele andere Bergstädte vorher und nachher. Maschinenstickerei
und Spitzenweberei bilden gegenwärtig die Hauptnahrungszweige der
Stadt.
*) Die k. k. östr. Gen.-Stabs-Karte schreibt Bäringen; ortsgebräuchlich
dagegen ist Bärringen.
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