Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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bewußt. Aber wohl zu achten, es sei mit den anderen umbliegenden 
auch rege geworden, denn man von etlichen alten Zechen allda zu 
sagen weiß, deren eine „ufm Kutten“ genannt, sonderlich berufen.“ 
Im Elterleiner Kirchenbuche steht ein Bericht des Pfarrers 
C. Schreiter vom Jahre 1781, als ein Auszug aus den von ihm 
verfaßten, vor Jahren verbrannten „Denkwürdigkeiten“ von Elterlein. 
Nach diesem ist die Stadt eine germanische Niederlassung, im Jahre 
960, unter dem Statthalter Hermannus Bilingus gegründet, mit dem 
Namen Quedlinburg an der alten Salzstraße nach der Pöla. Es ist 
ein Irrthum, wenn Schreiter den Sachsenherzog Herrmann Billung 
in das Meißner Land versetzt; aber auch andere Chronisten schreiben 
„Elterlinum quod prisca vocaverat olim lingua 
Quedlinburgum“, ohne jedoch anzugeben, wie eigentlich der 
Ortsname gelautet habe. « 
Die kleine, freundliche Stadt liegt auf dem Plateau eines Berg- 
vorsprunges; auf dessen höchster Stelle die Kirche. Vom Balkon des 
Thurmes hatte man eine prachtvolle Aussicht nach dem Gebirge; un- 
zweifelhaft die schönste, welche man auf der Nordseite haben konnte. 
Im engen Rahmen der Balkonthüre, dem Gebirgskamme nahe genug, 
um die Erhebung desselben über dem flachen Rücken des Emler aus 
dem Raschauer Thale und von der Scheibenberger Hochfläche bis in 
alle Einzelnheiten verfolgen zu können, sah man den mittlen Theil 
des Gebirges kurz vor sich aufgebaut. Im Osten den Pöhlberg, und 
von diesem südwärts weiter gehend, Hirtstein, Haßberg, Bärenstein, 
Preßnitzer Spitzberg; im Südost Scheibenberger Hübel und über dem- 
selben die Kupferberger Kapelle, den Eisenberg, darüber die Wirbel- 
steine, den Keilberg, Fichtelberg, großen Henneberg, Steinberg, über 
diesem im Süden der Gottesgaber Spitzberg; sodann den großen 
Plattenberg, den Ochsenkopf bei Rittersgrün, den Auersberg im Süd- 
west, endlich Morgenleithe, Sachsenstein u. s. w. Der Kirchthurm 
wurde 1887 abgetragen, doch wird beim Neubau der Austritt wieder 
hergestellt. 
Von Elterlein nach Geyer sind etwas über 6 km; zweckmäßiger 
ist, nach dem oberen Ende von Hermannsdorf zu gehen, 4 km, und 
von hier auf den Hundsrück oder den Singerstein; den ersten mit 
Aussicht nach Südost, den anderen mit Aussicht nach Süd; der Weg 
nach beiden etwa 2 km. Vom Singersteine durch den Wald ins 
Thal und nach Geyer 3 km. 
Albinus schreibt in der Meißnischen Land= und Berg-Chronica, 
1589 (II, 20): „Der Geyer als ein Silber-, Kupfer= und Zinn- 
bergwerk soll um 1395 angegangen sein.“ Der Ursprung der Stadt 
ist aber viel weiter in die Vorzeit zurück zu legen, denn schon 1377
	        
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