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rüstig hindurch arbeiten konnte, verdankte es der von Alters her stam-
menden Rührigkeit der Gewerken und industriellen Erziehung und
Heranbildung, wie der eigenthümlichen Anstelligkeit von Alt und Jung,
welche sich jederzeit befleißigte, in neue, ungewohnte Verhältnisse sich
schnell hinein zu finden und die nutzbringende Seite derselben zu er-
fassen.
Die fortgeschrittene Technik des Baues von Maschinen und Hülfs-
maschinen, sowie die durch die Eisenbahnen hervorgerufene großartige
Verkehrsentwickelung, unterstützt von der Gestaltung der politischen
und merkantilen Verhältnisse haben die Chemnitzer Industrie vom
Auslande unabhängig gemacht und ihr den großartigen Aufschwung
der neuesten Zeit verliehen.
Die vier großen Chemnitzer Hauptindustriezweige — Spinnerei,
Weberei, Wirkerei und Maschinenbau — haben eine so bedeutende An-
zahl von Hülfs= und Ergänzungs-Industriezweigen im Gefolge, daß
es nicht möglich wird, sie alle hier aufzuführen, wenn sie auch bei
Besprechung der einzelnen Hauptindustrieen möglichst berücksichtigt wer-
den sollen. Wie groß und umfangreich einzelne derselben sind, erhellt
schon daraus, daß z. B. 53 Cartonfabriken die zahllosen Cartons
fertigen, welche zum Einpacken, wie zum Aufputz der fertigen Waaren
dienen, ungerechnet die bedeutenden Massen von Cartons, Pappschach-
teln u. s. w., welche von auswärts bezogen und hauptsächlich in der
Wirkwaarenindustrie in außerordentlich großen Mengen verbraucht
werden. Zahlreiche lithographische Anstalten und Druckereien sind be-
schäftigt, die Etiketten, von den einfachsten bis zu den aufs Reichste
verzierten Bunt= und Farbendrucken, herzustellen. Von den 16chemi-
schen Fabriken sind die Orseille= und Anilinfabrik von Th. Peters,
sowie die Tintenfabrik von Ed. Beyer zu nennen; auch die Fabrik
von Büffelhautkörben oder sog. Skips von White Child & Co.
Wer die Chemnitzer Industrie einigermaßen will kennen lernen,
wird gut thun, mehrere Tage diesem Studium zu widmen und zu
diesem Zwecke, mit dem Stadtplane in der Hand, ein Programm zu
entwerfen, um nicht unnöthige Wege zu machen, und die Zeit der-
gestalt einzutheilen, daß Vormittags die verschiedenen Etablissements
besucht, Nachmittags kleinere oder größere Ausflüge in der Umgegend
gemacht werden, welche durch die guten und zahlreichen Eisenbahn-
verbindungen erleichtert sind und für die Anstrengungen des Vormit-
tags ein Gegengewicht schaffen. —-
Die königl. Höhere Gewerbschule und ihre mechanische, chemisch
und baugewerkliche Abtheilung, die königl. Werkmeisterschule mit ihrer
mechanischen Abtheilung für Maschinenbauer, Schlosser, Spinner u. s. w.
sowie für Müller und die Höhere Webschule können auf Anmeldung