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selben bildet; wenngleich die Erwärmung einerseits und die Abkühlung,
bez. der Frost andrerseits viel dazu beitragen, die Einwirkung des
Sauerstoffes zu erleichtern und zu erhöhen.
Die Grundfeste, welche sich am schnellsten und leichtesten in eine
fruchtbare, erdige Masse auflösen läßt, wird rücksichtlich der Güte
und Menge, d. h. der Tiefe der Krustenbildung jeder anderen vor—
anstehen, wo der Zersetzungsproceß langsamer vor sich geht und das
zersetzte Material an erdig werdenden und Erde bildenden Bestand-
theilen ärmer ist.
Die dünne, kaum erkennbare Zersetzungskruste, welche sich auf
der Oberfläche eines Felsblockes bildet, und die reiche, üppige Acker-
erde, welche aus dem vollständig in seine kleinsten Bestandtheile zer-
trümmerten und zersetzten Felsblocke sich herstellt, wie es z. B. bei
Granit, Phonolith und Basalt, rothem Gneiß, Serpentin, Porphyr
u. s. w. stattfindet, können als die beiden äußersten Grenzpunkte der
verschiedenen Bodenkrustenbildungen bezeichnet werden, zwischen denen
eine unermeßliche Reihe von Zwischenstufen geschaffen werden kann.
Der rohe Waldboden enthält zwar alle Bestandtheile, welche
der Untergrund ihm gewähren kann, aber er ist noch vielfach mit
Steinen und Geröll gemengt, mit Felsblöcken und Brocken übersät,
so daß die Wurzeln des Anwuchses sich zwischen denselben hindurch
drängen und die ihrem Wachsthume und ihrer Ernährung günstigen
Bestandtheile gewissermaßen aufsuchen müssen.
Wird der Waldboden, sobald er sich seiner Bestandtheile und
seiner Lage wegen zum Ackerbau eignet, in Cultur genommen, so
werden Blöcke, Steine und Geröll möglichst entfernt und eine reine
Ackerkrume durch die Arbeit des Menschen geschaffen, während in
Thal= und Anschwemmungsgebieten die Macht der Abspülung und
die mit ihr an günstigen Terrainstellen in Verbindung stehende An-
sammlung fast reine Ackererde auf natürlichem Wege herstellt.
Fallou sagt in seinem 1853 erschienenen, und heute noch
mustergültigem Werke „Die Ackererden Sachsens"“ (Freiberg,
Engelhardt):
„Der Felsgrund, aus welchem sich die Ackererden durch Zer-
setzung gebildet haben, besteht aus verschiedenen Gebirgsarten. Die
größte Fläche nimmt der Gneiß in Anspruch; dem Umfange nach
folgen Thonschiefer, Glimmerschiefer, Granit, Rothliegendes, Porphyr
u. s. w. in größeren und kleineren geschlossenen Revieren.“
„Auf der ganzen oberen Terrasse der Gebirgsregion herrschen
schüttige Ackererden vor; die Ackererde ist mit unzähligen größeren
und kleineren Brocken der ihr zu Grunde liegenden Felsart durch-
mischt, welche erst allmälig der Zersetzung anheimfallen und in der