Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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hütte. Dieselbe besteht seit 1661. Als Magister Grundig (Nach- 
richten und Bemerkungen von seiner Reise ins Carlsbad 1752 und 
1756) sie besuchte, machte sie nur grünes Glas; später ausschließlich 
gewöhnliches, böhmisches Tafelglas, das in Bunden von ca. 20 Qu.= 
Fuß in verschiedenen Längen, Breiten und Güten verkauft wird. Die 
Glashütte wurde 1871 umgebaut und vergrößert. 
Nicht ganz 1 Stunde südlich von Carlsfeld, 1 km südwestlich 
vom Kranichsee, liegt der Pyhrenteich oder Schwarze Teich, in ernster 
Waldesstille. Weiter nach Westen wandernd, an der Landesgrenze 
hin, erreicht man in einer Stunde die nach Aschberg führende Wald- 
straße. Von hier 15 Minuten südwärts liegt über offene Wiesen- 
flächen hin der Aschberg mit seinem ausgedehnten Blick über den 
Abfall des Gebirges und das Böhmer Land. Geht man dagegen 
auf dem Gebirgskamme weiter, so wendet man sich nordwestlich bis 
an die ersten Häuser von Mühlleiten, 2 km, und von hier mehr 
westlich nach Winselburg und dem Kiel, wieder 2 km (921 m). 
Zwischen alten Halden sind zahlreiche mit Wasser gefüllte Gruben- 
tümpel. Von den Halden hat man eine weite, aber unbedeutende 
Aussicht nach Süd. Weiter westlich, 1 km, liegt der Schneckenstein. 
Derselbe besteht aus schieferartigem, mit langen Quarzstreifen ge- 
mischtem Gneis. In dem mit feinem Glimmer, grünlicher Erde und 
schwarzem Schörl untermengten Quarz sind zahlreiche große und 
kleine Drusen mit Krystallen; zwischen diesen weingelbe Topase. Der 
durch einen Spalt in zwei Gruppen getheilte und mit einer großen 
Aushöhlung versehene Schneckenstein erhebt sich 22,7 m über seine 
Umgebungen. Man besteigt ihn auf einer Art in den Felsen ge- 
hauener Treppe und hat eine ausgedehnte, wenn auch wenig inter- 
essante Umsicht. 
In früher Zeit schon hat man hier Topase gebrochen, später 
damit aufgehört; auch 1727, wo der Tuchmacher Kraut diesen Edel- 
steinbruch wieder in Gang brachte und eine Art von Stolln getrieben 
wurde, kam er wieder zum Erliegen. 
Auf halbem Wege nach Muldenberg, 4 km, liegt der Affenstein 
im Walde, eine ganz unbedeutende Felsenklippe ohne Aussicht, nicht 
zu verwechseln mit dem 3 km westlich von Muldenberg im Quellen- 
gebiete der Göltzsch liegenden Großen und Kleinen Affensteine. 
Vom Schneckensteine trifft man in südwestlicher Richtung nach 
wenigen Minuten auf die Schneuse B, auf welcher man bis zum 
Neuen Graben und längs desselben westwärts bis zu den Sauhäusern 
geht, 3 km. Wendet man sich am Neuen Graben östlich, so kommt 
man nach einer Stunde bis an die scharfe Biegung desselben gegen
	        
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