Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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Großbauerngüter haben einen Arealumfang von mehr als 
20 ha an Acker und Wiesenfläche. 
Im großen Ganzen haben die Hälfte der Großbauerngüter 
zwischen 22 und 27 ha, zwei Drittel 27 bis 32 ha, ein Sechstel 
über 32 ha. 
Die Mittelbauerngüter von 10 bis 20 ha (18 bis 36 
Acker) Feld und Wiesenfläche bilden bei dem gegenwärtigen Stande 
des landwirthschaftlichen Betriebes unzweifelhaft eine volle wirthschaft- 
liche Einheit. . 
Die Mittelbauerngüter von mehr als 14 und weniger als 16 ha 
(25 bis fast 29 Acker) umfassen mehr als die Hälfte, die Güter von 
mehr als 13 und weniger als 17 ha sogar mehr als zwei Drittel 
der Gesammtheit. 
Anders wird das Zahlen= und Größenverhältniß bei den Klein- 
bauerngütern mit einem Areal von mehr als 5 und weniger 
als 10 ha (9 bis 18 Acker). 
Im großen Ganzen hat von diesen Kleinbauerngütern ein Neuntel 
über 5 ha, ein Sechstel über 6 ha, die Hälfte über 7 ha, ein 
Sechstel über 8 ha, ein Achtel über 9 ha Fläche. Im Osten des 
Gebirges wiegen die Gütchen von 6 ha und von 7 ha vor, im 
Westen besonders gebirgsaufwärts, die Kleinbauerngüter von 8 und 
9 ha. 
Die Zwergwirthschaften nehmen fast den zehnten Theil 
der Gesammtfläche ein. Obgleich bei weniger als 5 ha (9 Acker) 
von einem landwirthschaftlichen Betriebe, welcher die Arbeitskräfte 
vollständig ausnutzt, und den Ertrag der Bodenfläche auf angemessene 
Höhe steigert, nicht die Rede sein kann, so ist die Anzahl dieser 
kleinen Wirthschaften doch eine sehr bedeutende. Die Zwergwirth= 
schaften sind einestheils die Endergebnisse fortgesetzter Theilungen 
größerer Stammgüter; Achtelhufen und Splitter bedeutenderer An- 
lagen, anderntheils Neugründungen, welche sogar vergrößert worden 
sind. Im Ganzen hat die große Hälfte dieser Wirthschaften über 
3 ha, mehr als das Viertel 2 ha, aber nur der achte Theil über 
4 ha Feld. 
Die Kleingrundbesitzer, welche nur 1 bis 2 ha (1,8 bis 
3,6 Acker) Land haben, gebräuchlichermaßen Gärtner oder Garten- 
nahrungsbesitzer genannt, weil ursprünglich die Feldwirthschaft 
derselben auf Spatenkultur angewiesen war, bilden eine ganz bedeutende 
Anzahl. Das Verhältniß der Großgärtner mit über 1 ha Land 
zu den Kleingärtnern mit über 55 a Land ist 11 zu 8. 
Von den Häuslern oder Hausbesitzern hat man drei 
Gattungen: Großhäusler mit mehr als 20 a (etwas über ½ Acker)
	        
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