Preußischer Angriff auf Skalitz. 145
Schwanken entschlossen, Skalitz allein mit den eigenen Streit-
kräften anzugreifen, und gab sofort den Befehl zum Vorgehen,
fast in demselben Augenblick, in welchem Benedek seinen beiden
dort befindlichen Armeecorps die Weisung zum Abmarsch er-
theilte und dann den bedrohten Ort verließ.
Erzherzog Leopold hatte früh am Morgen seine Truppen
nahe vor Skalitz in der Weise aufgestellt, daß die Brigade
Fragnern nördlich der Stadt den linken Flügel, die Brigade
Kreyßern hinter dem Bahnhof die Mitte, die Brigade Schulz
südlich vom Orte den rechten Flügel bildete. Rechts und links
vom Bahnhof war die Artillerie-Reserve des Corps, 40 Ge-
schütze, aufgefahren, bereit, die Hochebene und den angrenzenden
Eichwald unter ihr zermalmendes Feuer zu nehmen. Nachdem
Benedek aber den Rückzug befohlen, setzte der Erzherzog zu-
nächst das sechste Corps nach Dolan und weiter in Bewegung,
ließ dann die Trains des achten folgen, und beabsichtigte,
den Abmarsch seiner Truppen von dem südlichen Ende der
Aufstellung, also mit der Brigade Schulz, zu beginnen, hatte
jedoch die Brigade-Commandanten von Benedek's Befehl noch
nicht in Kenntniß gesetzt. Während dieser Vorkehrungen
begann nun gegen halb zwölf Uhr der Angriff des preußi-
schen Vortrabs auf den Eichwald, in welchen General von
Fragnern ein zu seiner Verstärkung eingetroffenes Bataillon
der Besatzung von Josephstadt vorgeschoben hatte. Obgleich
von drei Seiten her durch neue feindliche Bataillone angegriffen,
leistete die kleine Truppe einen so heldenmüthigen Widerstand,
daß General von Fragnern ihr zuerst ein Jägerbataillon zum
Beistand schickte, und dann, durch dessen ungestümes Drauf-
gehen entflammt, um halb ein Uhr, ohne Weisung seines
Vorgesetzten oder Rückfrage bei demselben, die gande Brigade
v. Syphel., Berründung b. deurschen Neliches. V.