Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Fünfter Band. (5)

Aufmarsch der zweiten Armee. 193 
setzte; die Frage war, ob man an dieser Stelle weitere Kräfte 
des Feindes finden würde. Vorwärts, war wieder der Ruf; 
die Division stieg in die trennende Einsenkung hinab, und 
dann eilendes Schrittes den Abhang hinauf. Im Dorfe 
Horscheniowes traf und verjagte man zwei feindliche Bataillone; 
darauf fuhr die deckungslos gewordene Batterie von der Höhe 
schleunigst ab, und bald war die preußische Division im Besitze 
der Kuppe. Alvensleben führte indessen die Avantgarde etwas 
weiter rechts zur unmittelbaren Unterstützung Fransecky's: 
wir wissen, daß eine solche nicht mehr nöthig war, vielmehr 
sah man die nach Nedielischt zurückgerufenen Gegner in lang 
gestreckten Colonnen unten auf der Thalsohle gegen Osten 
abziehen, und brachte ihnen durch starkes Geschützfeuer und 
hier und da auch durch Vorstöße des Fußvolks bittere Be- 
schädigung bei. Sie stellten sich dann nach Benedek's Ver- 
fügung auf den Hügeln auf, die sich in niedrigem Zuge von 
Chlum zur Elbe abflachen, gedeckt durch 64 Geschütze, welche 
Benedek aus der großen Reserve zur Abwehr des Kron- 
prinzen dorthin abgab. Unterdessen besetzte die Garde das 
Dorf und den Rücken von Maslowied; es kam Bericht, daß 
binnen einer halben Stunde ihre zweite Division, und wieder 
eine halbe Stunde weiter das erste und das fünfte Corps 
zur Stelle sein würden; zugleich meldete General von Mutius, 
daß neben der zwölften auch die eilfte Division bereits den 
Geschützkampf eröffnet habe: wenn bis dahin noch ein Be- 
denken bestanden hätte, so wäre es jetzt in voller Sieges- 
sicherheit verschwunden; wieder also hieß es: vorwärts, und 
ohne Aufenthalt führte General Hiller von Gärtringen seine 
Division zum Sturm gegen den das Schlachtfeld beherrschen- 
den Punkt, gegen die Höhe von Chlum. 
v. Sybel, Begründung d. deutschen Neiches. V.
	        
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