Beiderseitige Verluste. 205
theile hatten fünf preußische Armeecorps acht feindliche in
beinahe vernichtender Weise geschlagen. Die Straße nach
Wien lag schutzlos dem Sieger offen. Ich habe, soll Benedek
ausgerufen haben, Alles verloren, nur leider das Leben nicht.
In der That waren die Einbußen seines Heeres ganz außer-
ordentlich: 5600 Todte, 7600 Verwundete; 9300 verwundet
Gefangene, 12 800 unverwundet Gefangene, 6100 Vermißte,
im Ganzen 41 400 Mann. Dazu der sächsische Verlust von
1500 Mann gerechnet, ergibt die schreckenvolle Summe von
beinahe 43000 Mann. An Material waren über 6000 Pferde,
187 Geschütze und 641 sonstige Fahrzeuge verloren gegangen.
Die frühern Gefechte hatten, wie wir uns erinnern, den
Austro-Sachsen 32000 Mann gekostet; in einer einzigen
Kriegswoche war mithin mehr als ein Viertel der mit so
hohem Stolze ausgezogenen Nordarmee zu Grunde gegangen.
Preußen hatte den Sieg von Königgrätz ebenfalls mit
kostbarem Preise bezahlt. Die erste Armee hatte 1065 Todte
und etwas über 4000 Verwundete (davon mehr als die
Hälfte die Division Fransecky), die Elbarmee 328 Todte und
1200 Verwundete, die zweite Armee 500 Todte und 1550
Verwundete (davon über 1000 die erste Garde-Division),
Gesammtverlust also etwas über 9000 Mann.
Als der König am späten Abend in Sadowa am Lazareth
der Johanniter vorüber kam, sagte er in tiefer Bewegung:
da ist die Kehrseite des Glücks, doch sie bluten nicht umsonst,
sondern zur Verherrlichung des Vaterlandes.
Am folgenden Morgen flog die große Kunde durch
Europa. Der Eindruck war überall ungeheuer, dieser beispiel-
lose Triumph einer Armee, deren größter Theil seit fünfzig
Jahren nicht im Feuer gewesen, einer Armee, wie die ver-