Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Fünfter Band. (5)

Plan der Bereinigung des 7. urd B. Bundescorps. 305 
Alexander von Hessen, und schlug diesem vor, auch seine 
Divisionen, theils auf der Eisenbahn von Frankfurt nach 
Gemünden, theils durch Fußmarsch über Hanau und Fulda, 
an die fränkische Saale zu führen und dort mit den Bayern 
zu vereinigen. Prinz Alexander pflichtete völlig dem Satze 
bei, daß es nichts Wichtigeres gebe als die Vereinigung der 
Gesammtmacht, mußte aber bemerken, daß weder der Bundes- 
tag noch die Souveräne von Nassau und Darmstadt den 
Abmarsch des Corps nach Franken, und damit die Entblößung 
der Bundeshauptstadt und der benachbarten Territorien zu- 
geben würden. Auch sei man überzeugt, daß der preußische 
Angriff sich nicht von Gotha auf Würzburg, sondern von 
Cassel auf Frankfurt und von Coblenz auf Nassau richten 
würde, und bitte also dringend, die Vereinigung beider 
Armeecorps nicht auf fränkischem, sondern auf kurhessischem 
Boden, etwa bei Hersfeld, zu bewirken. Da er unerschütter- 
lich blieb, trat Prinz Carl, um überhaupt die Vereinigung 
nicht scheitern zu lassen, auf seinen Vorschlag ein, und es 
wurde ein Marschtableau entworfen, nach welchem die ge- 
meinsame Bewegung am 30. Juni beginnen — früher war 
das achte Corps nicht marschfertig — die Bayern am 2. Juli 
Fulda, am 7. Hersfeld erreichen sollten, während gleichzeitig 
das achte Corps im Westen des Vogelsbergs über Friedberg, 
Grünberg und Alsfeld sich demselben Ziele annähern würde. 
Ohne Zweifel hätte der Plan des Prinzen Carl den 
Verhältnissen besser entsprochen, immer aber wäre bei unge- 
säumter Durchführung auch des hessischen Vorschlags die 
Vereinigung beider Corps möglich gewesen: denn nach der 
Besetzung Fulda's am 2. Juli hätte die bayerische Armee 
zwischen der preußischen und den achten GCorpe, gestanden, 
v. ÖSybel, Derründung D. deusschen Reiches. V.
	        
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